Eine Umfahrung würde die Haiterbacher Ortsdurchfahrt in Sachen Schwerlastverkehr entlasten. Foto: Thomas Fritsch

Die Initiative Infrastruktur Nordschwarzwald traf sich kürzlich zu einem Gespräch mit Haiterbachs Bürgermeisterin Kerstin Brenner. Themen waren dabei die Umfahrung von Haiterbach und die Verbindung von Altnuifra zum Industriegebiet.

Teilnehmer für die Initiative Infrastruktur Nordschwarzwald (IIN) waren Horst Schuon, Dirk Schöttle, Sascha Trunte, Christian Epple, Karl Braun. Bürgermeisterin Kerstin Brenner berichtete, dass sie sich gut in ihr neues Amt eingearbeitet habe, zugute gekommen sei ihr dabei, dass sie schon mehrere Jahre vorher als Leiterin der Kämmerei in Haiterbach tätig war.

 

Auch in Haiterbach sei die Haushaltslage angespannt, aber nicht so heftig wie in manch anderen Kommunen.

Große Ausgaben seien zuletzt bei der Renovierung der Festhalle in Haiterbach und die Verlegung von Glasfaser zur Verbesserung der Internetanschlüsse getätigt worden.

Stadt geht in Vorleistung

Für die Internetverbesserung gebe es relativ hohe Zuschüsse, die zum großen Teil aber noch ausstehen würden. Die Stadt habe deshalb in Vorleistung gehen müssen.

Angesprochen wurde die Straßenverbindung von Altnuifra ins Industriegebiet. Die Straße ist in einem sehr schlechten Zustand und durch Tonnagebeschränkung von sechs Tonnen nur eingeschränkt nutzbar.

Dies bedeutet, dass Lastwagen, die aus Pfalzgrafenweiler kommen, den Umweg über Haiterbach machen müssen, was laut IIN die Kernstadt belaste und zusätzlich 6,5 Kilometer Fahraufwand bedeute. Die dadurch entstehenden Kosten würden die Betriebe im Gewerbegebiet ragen, die zusätzliche Umweltbelastung gehe zu Lasten der Allgemeinheit.

IIN stört sich an Beschränkung

Von Seiten der IIN wünscht man, dass die Tonnagebeschränkung kurzfristig aufgehoben wird, was durch den Gemeinderat ohne weitere bürokratische Hindernisse veranlasst werden könne.

Mittelfristig wünscht man den Ausbau der Straße auf eine Breite von sechs Meter. Dabei solle berücksichtigt werden, die S-Kurve am Ortseingang von Altnuifra zu entschärfen. Notwendig sei, dazu eine Planung zu machen, das Projekt in die mittelfristige Finanzplanung aufzunehmen und die Realisierung sobald als möglich, entsprechend der Haushaltslage, zu erledigen.

Ortsnahe Umfahrung gewünscht

Als nächstes wurde die Umfahrung der Kernstadt Haiterbach angesprochen. Vorziehen würde man eine ortsnahe Umfahrung gemäß Steinbeis-Gutachten vom September 2016. Im Auftrag von Steinbeis hat Professor Stöckle im Jahr 2016 sein umfassendes Gutachten erstellt. Empfohlen hat er eine ortsnahe Umfahrung von der Karlstraße, zwischen Sporthalle und Friedhof vorbei zur Landstraße beim Parkplatz Nähe Sägewerk Graf. Die Kosten hat Stöckle damals mit 1,8 Millionen Euro beziffert.

Für die Verkehrsteilnehmer würde es keinen zeitlichen Vorteil bringen. Dafür aber eine enorme Aufwertung der Innenstadt, mit einer Verbesserung der Lebensqualität für Anwohner und Besucher der Stadt. Auch die Erreichbarkeit vom Friedhof, mit Parkplätzen, könnte in diesem Zuge geregelt werden.

Große Lösung gilt als zu teuer

Als Alternative hat Steinbeis eine Großumfahrung von Haiterbach ins Gespräch gebracht. Beginnend vom Kreisverkehr im Industriegebiet, vorbei am Sportgelände und schließlich Abstieg durch das Naturschutzgebiet Richtung Landstraße nach Unterschwandorf.

Steinbeis beurteile die ortsnahe Umfahrung als viel leichter realisierbar und auch viel kostengünstiger.

Die große Umfahrung beurteile Steinbeis als zu aufwendig, zu teuer und auch als Naturschutzgründen kaum realisierbar.

Brenner bedankte sich bei den IIN-Unterstützern für die vorgebrachten Anregungen. Sie wolle sich die Themen genauer anschauen und dann in Gespräche mit den zuständigen Gremien und dem Stadtrat von Haiterbach zur Beratung vorlegen.

Im Anschluss an den Termin haben sich die IIN-Unterstützer kurz zusammengesetzt und Aktuelles besprochen.

Gespräch mit Stadt Horb angestrebt

Insgesamt unterstützten 67 namhafte Bürger die IIN. Man hoffe, dass die Zahl der Unterstützer weiter anwachse, weil das Thema Infrastruktur ja alle betreffe

Angestrebt wird ein Gespräch mit der Stadtverwaltung Horb in Bezug auf den Anschluss Gewerbegebiet Richtung Hochbrücke Horb.

Für den Sommer ist ein Mittelstandstreffen mit Kooperationspartner Liberale Initiative Mittelstand Baden-Württemberg und dem Verband Mittelstand und Handwerk aus Karlsruhe geplant.