Nur kurz zu Wort kamen die in die Sitzung gekommenen Eltern in der Einwohnerfragestunde. Foto: Herzog

Im Eingangsbereich des neuen Kindergartens werden Kinder über drei Jahren häufiger den Jüngeren begegnen. Eltern und Erzieherinnen kritisierten dies stark im Gemeinderat.

Bei der Planung der Räumlichkeiten beim Umbau des ehemaligen Schulgebäudes Locherhof in einen zentralen Kindergarten musste der Gemeinderat eine Entscheidung fällen, die nicht allen Eltern und Pädagogen gefallen dürfte.

 

30 000 Euro für eine fest eingebaute Lärmschutzwand waren dem Ratsgremium zu viel. Wie Bürgermeister Franz Moser in der Sitzung des Gemeinderats berichtete, sei die Planung für den neuen Kindergarten lange vor der Einreichung des Bauantrags der Kommune mit dem Kommunalverband Jugend und Soziales (KVJS) abgestimmt und Empfehlungen berücksichtigt worden.

Mit einbezogen worden sei auch das pädagogische Fachpersonal der Kindergärten Locherhof und Mariazell sowie die Elternbeiräte. Anschließend sei die Genehmigungsplanung vom Gemeinderat beschlossen worden, so Moser. Mit den neuen Räumlichkeiten könne das pädagogische Konzept weiterentwickelt und in acht Funktionsbereiche aufgeteilt werden. Statt Lagerräumen solle es Einbauschränke geben.

Trennwand als Alternative

„Damit fällt Verkehrsfläche weg, wodurch mehr Raum für die Kinder zur Verfügung steht. Dadurch können auf Wände und Installationen verzichtet und die gesparten Kosten den Ausgaben für Einbaumöbel entgegengerechnet werden.“

Von pädagogischen Fachkräften sei ihm ein Vorschlag unterbreitet worden, im Eingangsbereich eine lärmdichte Trennwand einzubauen, um die Räume für Kinder unter drei Jahre besser abzuschotten. Es werde befürchtet, dass Lärm zu Störungen führe. Der Vorschlag sei geprüft worden. Allerdings werde der 5,60 Meter breite Raum durch die Trennwand hälftig aufgeteilt. Es müsse zusätzlich eine Tür eingebaut und die Installation verändert werden. Eine Kostenschätzung läge bei rund 30 000 Euro, rechnete der Bürgermeister vor.

Rat Holger Broghammer fand es schade, wenn der Raum zerschnitten würde. Ihm schwebe ein Raumteiler durch einen Möbelschreiner vor. Rainer Scheck verwies auf die Besichtigung der Räume vor der Sitzung.

Die Trennung von Ü3- und U3-Kinder sei richtig. Dafür sei eine mobile Wand die bessere Alternative. „Wenn wir in drei Jahren feststellen, wir brauchen eine richtige Trennung, können wir das immer noch tun“, so Scheck. Fred Zehnder urteilte, die Nutzung müsse im Vordergrund stehen. Wenn sich eine mobile Lösung anbiete, werde er einer 30 000 Euro teuren Trennwand nicht zustimmen. Der Bürgermeister stimmte dem zu. „Wir werden nichts tun, was uns später auf die Füße fällt. Hinsichtlich des Kinderschutzes fordert der KVJS keine Trennwand.“

Eltern „brauchen Fakten“

Einstimmig sprach sich das Ratsgremium dafür aus, an der bisherigen Planung festzuhalten mit mobiler Trennwand.

Zur Sitzung kamen rund 20 Eltern, vorwiegend Mütter. In der Fragestunde forderte eine Mutter eine durchgehende Betreuungszeit von sechs Stunden in der Regelgruppe. Das Angebot von verlängerten Öffnungszeiten, erklärte Moser, habe die Gemeinde ändern müssen, um mehr Plätze zu schaffen. Für den neuen Kindergarten werde eine Umfrage gestartet, um den Bedarf zu erfahren. Eine weitere Mutter klagte, die Eltern hingen in der Luft und bräuchten Fakten. Der Bürgermeister sagte, er würde zu einem geplanten Elternabend kommen und offene Fragen beantworten.