Die katholische Kirche wird das historische, denkmalgeschützte Gebäude in der Ortsmitte zum kommenden Jahreswechsel an die Gemeinde verkaufen.
Das Ringsheimer Pfarrhaus wechselt in Kürze die Eigentümerin. Das teilten Pfarrer Josef Rösch und Bürgermeister Pascal Weber jetzt im Rahmen einer Pfarrversammlung mit und gaben es am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt. Mit dem Verkauf an die Gemeinde soll das Gebäude in öffentlicher Hand bleiben und gleichzeitig weiterhin den bisherigen Nutzern sowie der Bürgerschaft zur Verfügung stehen.
Pfarrer Josef Rösch, Leiter der Seelsorgeeinheit Rust, zum Verkauf: „In Blick auf das Ringsheimer Pfarrhaus können wir zusammen und dank der Gemeinde Ringsheim eine sehr gute Lösung auf den Weg bringen“ Die jetzt gefundene Lösung habe für die Seelsorgeeinheit und den Ort Ringsheim folgende entscheidende Vorteile: Es bleibt gewährleistet, dass die hiesige Pfarrei weiterhin den Pfarrsaal und ein, zwei Nebenräume nutzen kann. Kleine örtliche Gruppen und Vereine können das Haus künftig auch mitnutzen. Das Gebäude insgesamt kann so in den kommenden Jahren saniert und erhalten bleiben, als herausragendes historisches Gebäude in der Ortsmitte. Ein positiver Beitrag für das Ortsbild Ringsheims. Dafür hätten wir als Kirche keine ausreichenden Mittel.
Das alles gelingt, indem die Gemeinde Ringsheim das Pfarrhaus jetzt kauft und mit der Pfarrei eine Raum-Nutzungsvereinbarung abschließt. Die entsprechenden Verträge sollen in Kürze geschlossen werden.
Kirche muss sich von Gebäuden trennen, die Gemeinde wollte das Pfarrhaus für die Öffentlichkeit erhalten
Bürgermeister Pascal Weber, der für die Gemeinde Ringsheim die Gespräche geführt hat, ergänzt: „Der Impuls zum Kauf kam aus der Mitte des Gemeinderates. Diesen habe ich aufgenommen und auch persönlich sehr unterstützt. Besonders, nachdem die Kirchenreformen mit überörtlichen Entscheidungseinheiten immer mehr Gestalt annehmen und klar ist, dass die Kirche sich von Immobilien trennen will oder muss. Mir wurde die Notwendigkeit des Kaufs nach einem Bürgermeisteraustausch mit dem Freiburger Erzbischof vor einigen Monaten noch deutlicher.“
Gemeinderat und Bürgermeister wollten für die Dorfgemeinschaft, dass das denkmalgeschützte, ortsbildprägende Gebäude in öffentlicher Hand bleibt und weiterhin den örtlichen kirchlichen und weltlichen Gruppen zur Verfügung steht. „Das wird jetzt gesichert“, so Weber. „ Die Gespräche mit Pfarrer Rösch, dem Stiftungsrat der Seelsorgeeinheit und der Diözese liefen sehr sach- und lösungsorientiert, dafür bin ich sehr dankbar.“
An der Nutzung soll sich wenig ändern
An der Nutzung der Räume ändere sich also zunächst wenig, nur die Eigentümerin wechsele. „Der Kauf ist gleichzeitig erneut, nach der Bäckerei/Gelateria, wieder ein Beitrag der Gemeinde zur Zukunftsfähigkeit der Ortsmitte und Ringsheims insgesamt“, erklärt Bürgermeister Weber.
Möglich wurde der Kauf für die Gemeinde durch das auch in diesem Bereich geltende „Sanierungsprogramm Ortsmitte Nord“. Aus diesem Programm erhält die Gemeinde einen großen Zuschuss für Kauf, Sanierung und noch einen Extra-Zuschlag aufgrund des Denkmalschutzes am Gebäude, heißt es in der Pressemitteilung.
Benachbarte Grundstücke sind ebenfalls im Eigentum der Gemeinde
Im Gebäude sind im Erdgeschoss der große Pfarrsaal mit Küche, Toiletten und drei kleinere Büro- und Lagerräume. Im ersten Obergeschoss befindet sich die frühere Pfarrer- Wohnung, die derzeit vermietet ist. Im Dachgeschoss ein großer Speicher sowie ein weiterer Lagerraum. Auf dem circa 600 Quadratmeter großen Gelände befinden sich darüber hinaus ein Lagerschopf, einige Garagen und der kleine Pfarrgarten.
Die benachbarten Grundstücke mit Kindergarten, Kita und dem alten Feuerwehrhaus stehen ebenfalls im Eigentum der Gemeinde Ringsheim.