Virologin Ulrike Protzer rechnet nicht mit einer Überlastung der Kliniken. Foto: IMAGO/ZUMA Wire/IMAGO/Sachelle Babbar

Trotz einer möglichen Winter-Coronawelle rechnet Virologin Ulrike Protzer nicht mit einer Überlastung der Kliniken. Derweil erwartet sie eine verstärkte Grippewelle.

Die Münchner Virologin Ulrike Protzer rechnet in diesem Winter bei einer möglichen Corona-Winterwelle nicht mit einer Überlastung der Kliniken – als Grund dafür nannte sie eine hohe Grundimmunisierung. Man habe durch die Impfungen und durchgemachten Infektionen „eine sehr gute Immunlage aufgebaut“, sagte Protzer der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstag). Gleichwohl rechne sie mit deutlich steigenden Fallzahlen bei den Corona-Infektionen und anderen Virus-Erkrankungen wie der Grippe.

 

„Killervariante“ sei unwahrscheinlich

Protzer erwartet eine stärkere Grippewelle: „Da hatten wir durch das konsequente Maskentragen in den vergangenen zwei Jahren sehr wenige Fälle, aber das wird uns dieses Jahr wieder treffen.“

Sie hält es für unwahrscheinlich, dass im Winter eine wesentlich gefährlichere Variante des Sars-CoV2-Virus als Omikron auftreten könnte: „Viren passen sich immer so an, dass sie ansteckender werden.“ Dies habe man mit jeder neuen Corona-Variante gesehen. Eine „Killervariante“ sei unwahrscheinlich.

Jeder sollte persönliches Risiko bewerten

Großveranstaltungen wie das Münchner Oktoberfest könnten allerdings Probleme bereiten: „Das Oktoberfest wird sicherlich ein Infektionstreiber sein.“ Nicht nur für Corona, sondern auch für alle Erkältungsviren und das Grippevirus. „Deswegen sollte jeder sein persönliches Risiko bewerten und sich überlegen, ob man da wirklich hingehen möchte“, sagte Protzer.