"Neoclassical Reflections" und "Mandry": Anna Habruk (links) und Bohdana Tkach präsentieren ihre Arbeiten einem aufgeschlossenen Publikum. Foto: Schuster

Gleich zwei junge ukrainische Künstlerinnen sind derzeit beim Kunstverein Global Forest als Langzeitresidentinnen zu Gast. Sie präsentieren nun ihre Werke in dem Räumen des Vereins.

St. Georgen - Die Pianistin Anna Habruk und die Fotografin Bohdana Tkach stellten dieser Tage ihre Arbeiten in den Räumen des Kunstvereins gewissermaßen im Doppelpack vor und eröffneten damit ihre Ausstellung.

Habruk präsentierte ihre "Neoclassical Reflections". Dabei geht es um Neukompositionen klassischer Stücke. Die Künstlerin verarbeitete Werke von Frederic Chopin, Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Peter Tschaikowski sowie Antonin Dvorak. Die Besucher betrachteten neugierig die unterschiedlichen schwarzen Boxen, die, jeweils innen mit Kopfhörern ausgestattet, den Zuhörer dazu brachten, unterschiedliche körperliche Positionen beim Hören einzunehmen. Je nach Behältnis musste man stehen, sitzen oder liegen. Bei einer Box war es sogar erforderlich, ganz hineinzukriechen, um die Musik genießen zu können.

Keine Nebengeräusche – nur die Musik

Viktoria Tiedeke, Vorstandsmitglied bei Global Forest, erläuterte bei ihrer Begrüßung und Einführung in die Ausstellung die Gründe für diese eigenartige Installation: So werde erreicht, dass sich der Zuhörer ganz auf die gespielte Musik einlasse und nicht etwa durch zusätzliche Einflüsse, wie beispielsweise visuelle oder akustische Nebengeräusche, abgelenkt werde.

Junge erkundet den Schwarzwald

Im Raum nebenan wurde der Film "Mandry", ukrainisch soviel wie "Streifzüge", gezeigt – ein audiovisuelles Projekt als Gemeinschaftswerk von Bohdana Tkach und Anna Habruk. Darin erkundet der Protagonist, ein Junge, ausgewählte Orte im Schwarzwald. In dem Film geht es stets um die zentralen Aspekte Baum, Wasser, Wind, Erde und Sterne. Anna Habruk imitierte in diesem Projekt unterschiedliche Klangbilder und Töne aus der Natur des Schwarzwalds. Und Bohdana Tkach filmte die Erkundungen des Jungen. So näherten sich die beiden Künstlerinnen der natürlichen Umgebung St. Georgens und des Schwarzwalds an.

Die interessierten Besucher hatten auf dieser Vernissage zusätzlich zum Filmprojekt und zur Musik die Gelegenheit, mit Anna Habruk und Bohdana Tkach ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen oder sich auszutauschen.

Ausstellung noch im November zu sehen

Beide Ausstellungen können noch bis zum 30. November in der Künstlerresidenz von Global Forest, Friedrichstraße 5a, besucht werden – nach vorheriger Vereinbarung unter der E-Mail-Adresse info@global-forest.com.