Auch das AKW Neckarwestheim 2 braucht für einen Weiterbetrieb über den 31. Dezember hinaus neue Brennstäbe. Foto: Imago

Die Forderung, die drei verbliebenen Atommeiler in Deutschland länger am Netz zu halten, wird lauter. Doch einiges spricht dagegen.

Der Ukraine-Krieg stürzt Deutschland in eine tiefe Energiekrise und führt der europäischen Politik die Abhängigkeit von russischen Energieimporten gnadenlos vor Augen. Die Frage wird daher immer lauter, ob es sich Deutschland leisten kann, gerade jetzt seine letzten drei verbliebenen Atomkraftwerke abzuschalten. Einige Stimmen vor allem aus der CDU/CSU sagen Nein. In dieser Lage müsse man die vorhandene Technik nutzen, den 2011 beschlossenen Atomausstieg verschieben, zumindest übergangsweise. Jede Möglichkeit, sich autarker von Russland zu machen und die schon jetzt ausufernden Energiekosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher einzudämmen, müsse genutzt werden, lauten die Argumente für den Weiterbetrieb von Neckarwestheim 2, Isar 2 und Emsland über den 31. Dezember hinaus. So weit, so nachvollziehbar. Doch Kernkraftwerke sind nun einmal keine Kühlschränke, die man an- und ausschalten, kälter und wärmer stellen kann. Zumal sich die Betreiber seit Jahren auf das Herunterfahren ihrer Atomreaktoren eingestellt haben. Ein Problem ist etwa fehlendes Personal, ein wohl noch größeres: Für einen Weiterbetrieb müssen neue Brennstäbe her.