Die Energiekrise ist ein Faktor, warum die Wirtschaft geschrumpft ist. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Fotostand/IMAGO/Fotostand / K. Schmitt

Ukraine-Krieg und Energiekrise belasten die deutsche Wirtschaft. Im Schlussquartal 2022 fällt vor allem der Privatkonsum als wichtige Konjunkturstütze aus.

Rekordinflation und Energiekrise haben die Konjunktur in zum Ende des vergangenen Jahres ausgebremst. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte in Deutschland im vierten Quartal 2022 gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent. Diese ersten Schätzung teilte das Statistische Bundesamt am Montag. Im Vorfeld war die Wiesbadener Behörde von einer Stagnation der Wirtschaftsleistung im Zeitraum Oktober bis Dezember ausgegangen, nun zeichnet sie ein weniger optimistisches Bild.

Insgesamt wuchs Europas größte Volkswirtschaft auf ganze Jahr gesehen trotz des Gegenwinds um 1,8 Prozent – etwas weniger als die zunächst geschätzten 1,9 Prozent. Die aufgrund des Ukraine-Krieges lange Zeit düsteren Prognosen erfüllten sich damit aber nicht.

Im vierten Quartal fielen den Angaben nach vor allem private Konsumausgaben, die die deutsche Wirtschaft im bisherigen Jahresverlauf gestützt hatten, niedriger aus als im Vorquartal.

Aussichten nicht mehr so trüb

Trotzdem: Volkswirte schätzen auch die Aussichten für dieses Jahr nicht mehr so trüb ein wie zunächst nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022. Nach Ansicht vieler Ökonomen wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr allenfalls leicht schrumpfen. Weil der Staat Privathaushalte und Unternehmen mit Milliardensummen bei den kräftig gestiegenen Energie-Kosten entlastet, erwarten einige Volkswirte sogar leichtes Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr.

Die Bundesregierung rechnet inzwischen mit einem Plus von 0,2 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt. Die Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik zum Jahreswechsel 2022/23 dürfte etwas milder ausfallen als noch im Herbst erwartet, hieß es im aktuellen Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung. In diesem Jahr gebe es keinen Konjunktureinbruch, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Die schlimmsten prognostizierten Szenarien seien verhindert worden.

Die Stimmung der Unternehmen und Verbraucher verbessert sich seit geraumer Zeit wieder. Das Konsumklima ist nach Angaben des Nürnberger Marktforschungsunternehmens GfK schon das vierte Mal in Folge gestiegen. „Auch wenn das Niveau noch sehr niedrig ist, hat der Pessimismus zuletzt doch nachgelassen“, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl neulich. Unternehmen starteten wieder zuversichtlicher ins neue Jahr. Das Ifo-Geschäftsklima legte im Januar zum Vormonat um 1,6 Punkte auf 90,2 Zähler zu. Dies war ebenfalls der vierte Anstieg in Folge.