Die blau-gelbe Flagge der Ukraine hängt in Rottweil am Alten Rathaus. Davor treffen sich gut 350 Menschen zur Mahnwache des Kriegs. Foto: Nädele

Als deutliches Zeichen für die Bürger der Ukraine weht am Alten Rathaus in Rottweil die blau-gelbe Flagge der Ukraine. Doch auch ganz praktische Hilfe läuft auf Hochtouren.

Rottweil - Schnell sind in Rottweil die ersten Hilfsmaßnahmen für die Menschen in der Ukraine angelaufen. Auch die Stadtverwaltung hat unmittelbar reagiert und eine Kontaktstelle eingerichtet. Bereits bei der Mahnwache am Mittwochabend, auf die Beine gestellt von den Jugendorganisationen der Parteien, hat Oberbürgermeister Ralf Broß betont: In der Regel sind derzeit eher Geldspenden erwünscht. Begonnen wurde in Rottweil auch bereits vor dem Wochenende mit der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Während ein Teil privat bei Verwandten oder Bekannten unterkommen wird, werden viele andere auf eine öffentlich organisierte Aufnahme angewiesen sein.

Bestürzung

"Mit Bestürzung verfolgen wir alle den gewaltsamen Einmarsch von russischen Truppen in die Ukraine", macht Broß klar: "Putins völkerrechtswidriger Angriff auf die Ukraine trifft Europa, trifft uns alle mitten ins Herz."

Die Stadtverwaltung erreichten derzeit viele Fragen und konkrete Hilfsangebote. Viele Bürger würden sich melden und Hilfe anbieten, "wollen sich einbringen und die Not der Menschen aus der Ukraine lindern", berichtet der Oberbürgermeister.

Die Stadtverwaltung hat zur Koordination eine Kontaktstelle eingerichtet, bei der sich Hilfesuchende und Fragende melden können. Sie ist erreichbar per E-Mail an ukraine@rottweil.de oder telefonisch unter 0741/49 42 79.

Suche nach Unterkünften

Indes sind in Rottweil viele bereits tätig geworden: Die Rottweiler Feuerwehr hat sich an einem Aufruf des ukrainischen Katastrophenschutzes beteiligt und feuerwehrtechnisches Material im Wert von rund 10 000 Euro auf den Weg gebracht. Der Freundeskreis Asyl hat seine Unterstützung bei der Aufnahme von Flüchtlingen angeboten. Die jüdische Gemeinde, die viele Mitglieder mit Wurzeln in der Ukraine hat und Dolmetscherdienste und soziale Betreuung leisten könnte, steht bereit, schaut sich zudem auch nach Unterkünften um. Privatpersonen richten Stützpunkte für Hilfsgüter ein. Ein Rottweiler Unternehmen organisiert Hilfsfahrten in die Krisenregion.

Vielen bieten Hilfe an

Den vielen Menschen, die sich bei der Stadt melden und ihre Hilfe anbieten, sagt Broß: "Wenn Sie den Menschen in der Ukraine helfen wollen, dann nutzen Sie die Spendenkonten des Bündnisses deutscher Hilfsorganisationen. Geldspenden können nach Aussage der Hilfsorganisationen derzeit mehr bewirken, als unkoordinierte Sachspenden". Und: "Sollten Sie selber Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge aus der Ukraine anbieten wollen, dann melden Sie sich bitte bei der Kontaktstelle", so der OB.