Manche Flüchtlinge ziehen in ein anderes Land weiter oder kehren in ihre Heimat zurück. Foto: Stratenschulte/dpa

Nicht von einer Trendwende, aber von einer deutlichen Veränderung beim Zustrom ukrainischer Flüchtlinge sprach Sozialdezernentin Angela Jetter bei der Telefonkonferenz des Landkreises am Montag.

Kreis Rottweil - 318 ukrainische Flüchtlinge und damit 63 mehr als vor gut zwei Wochen sind aktuell in Unterkünften des Landkreises untergebracht. 35 dieser 63 zusätzlichen Personen kommen direkt aus der Ukraine oder haben keine private Unterkunft (mehr) zur Verfügung, 28 Personen wurden dem Landkreis Rottweil über die Landeserstaufnahmestellen zugewiesen.

Bis Ende Juni war das laut Jetter noch anders. Da war der Großteil der ukrainischen Flüchtlinge direkt in den Landkreis gekommen, ohne den Weg über die Landeserstaufnahmestelle zu nehmen.

Etwa 1300 Personen

Nach dem Rechtskreiswechsel bezieht ein Teil der Ukraine-Flüchtlinge nun schon Leistungen vom Jobcenter. Etwa 700 Personen erhielten derzeit jedoch noch Mittel vom Landkreis nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Das sei bei Neuankömmlingen zudem grundsätzlich so lange der Fall, bis die so genannte Fiktionsbescheinigung, die das Bestehen eines vorläufigen Aufenthaltsrechts im Bundesgebiet nachweist, vorliegt.

Man gehe von insgesamt rund 1300 geflüchteten Ukrainern im Landkreis Rottweil aus, so Angela Jetter. Eine Erhebung derjenigen, die vom Jobcenter Mittel beziehen, ist aus Datenschutzgründen nicht möglich. So kann die Gesamtzahl der Geflüchteten hier nur noch geschätzt werden. Manche blieben nur eine Weile hier, um dann in ein anderes Land weiterzuziehen oder in ihre Heimat zurückzukehren, erklärte Jetter ein leichtes Schwanken der Zahl.

Ein Großteil der Flüchtlinge ist privat untergebracht. Von den 985 Plätzen in Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises Rottweil seien derzeit noch 327 Plätze frei, erklärte Angela Jetter. Die Situation habe sich also ein wenig entspannt.