Einem Meilenstein der Uhrenentwicklung geht das Deutsche Uhrenmuseum auf die Spur mit der Frage "die erste Smartwatch?". Ausgestellt wird dazu als Objekt des Monats ein Wrist Information System Data 2000 von Seiko des Jahres 1984.
Furtwangen - Die japanische Firma präsentierte seinerzeit den ersten Computer fürs Handgelenk. Hinter "Data 2000" steht die Speichergröße von 2000 Zeichen, für heutige Zeiten eine geradezu dürftige Kapazität. Der kleine Speicher war auch der Grund, dass die Uhr bald vom Markt verschwand.
Im Flyer schreibt das Museum: "Zur Uhr gehörte ein Controller, eine Mischung aus Taschenrechner und Computertastatur. Damit konnten Nachrichten oder Informationen einer Datenbank übertragen werden. Die erweiterte Variante des Controllers UC-2200 enthielt sogar einen Drucker und eine Schnittstelle zum Laden von Apps wie Computerspielen."
Japanische Ingenieure bleiben am Ball
Die Verantwortlichen halten fest, dass trotz fehlender Anschlussmöglichkeit an die digitale Welt (www gab es noch nicht) schon fast eine Smartwatch existierte, die rund ein Jahrzehnt ihrer Zeit voraus war. Entwicklungsansätze gab es bereits in den 70er-Jahren und die japanischen Ingenieure blieben am Ball. Um Daten zu verändern, musste die Uhr in ein Gerät eingespannt werden und der einfache Computer am Handgelenk war der Typ des Ausstellungsstückes. Laden von Apps wurde möglich und die Installation von Computergames wie Tetris.
Die aufgeworfene Frage, ob die Seiko UC-2000 die erste Smartwatch war, wurde mit einem "klaren Nein" beantwortet. Das Handicap war, dass ein Anschluss an das World Wide Web nicht möglich war. Gleichwohl betont das Museum: "Die UC-2000 ist eine faszinierende Uhr, die ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus war."
Ein Besuch des Uhrenmuseums für Interessierte lohnt sich. Die Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag dauern jeweils von 9 bis 18 Uhr während der Monate April bis Oktober. Führungen werden täglich um 11 Uhr angeboten und weitere Informationen können über www.deutsches-uhrenmuseum.de eingeholt werden.