Die neue Sonderausstellung „Modern Times. Uhren von hier und heute“, die in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum entstanden ist, schlägt den Bogen von alten Maschinen zur heutigen Industrie. Der Schwenninger Museumswecker trifft auf die Uhren der Neuzeit.
„Modern Times. Uhren von hier und heute“, ist der Titel einer Sonderausstellung, die auf Initiative des Förderkreises Lebendiges Uhrenindustriemuseum, in den Museumsräumen in der ehemaligen Württembergischen Uhrenfabrik an der Schwenninger Bürkstraße eröffnet wurde.
Die Ausstellung ist während der üblichen Öffnungszeiten bis zum 13. April zu sehen. In erster Linie sei die Sonderschau gedacht, den Unterstützern der Uhrenwerkstatt einmal Danke zu sagen und ihnen auch die Möglichkeit zu bieten, sich im Uhrenindustriemuseum vorzustellen, erklärte Rainer Russ, Vorsitzender des Förderkreises.
Großer Einschnitt in der Corona-Zeit
Er blickte zurück auf die Corona-Zeit, als es einen großen Einschnitt in der Werkstatt gab. Es war alles lahm gelegt und es gab wirtschaftliche Veränderungen. Doch durch ein gutes Netzwerk konnte die Produktion aufrecht erhalten werden.
Das Uhrenindustriemuseum wird saniert und daher bot es sich an, bevor es schließt, diese Ausstellung zu organisieren. Es sei schon besonders, einerseits in den historischen charmanten Räumen moderne Uhren zu präsentieren. Auf der anderen Seite aber auch historische Maschinen zeigen zu können, mit denen der Museumswecker oder die Skelettuhr gefertigt werden, so Russ.
Oberbürgermeister Jürgen Roth erinnerte an das Engagement der ehrenamtlichen Werkstatt, die das Herz des lebendigen Uhrenindustriemuseums bildet. Da werde unter anderem mit altehrwürdigen Maschinen noch der Museumswecker produziert. Alleine, dass dies möglich ist, verdankt das Museum seinen Förderern und Gönnern, wie den Uhrenmanufakturen und Zulieferunternehmen aus Villingen-Schwenningen und letztendlich den Ehrenamtlichen, die für die Herstellung zuständig sind. Jürgen Roth betonte, dass nach mehr als 30 Jahren immer noch eine Verbundenheit zwischen Uhrenindustriemuseum und der Industrie besteht, sogar weit über die Stadtgrenzen hinaus, bis zur Schwäbischen Alb und in den Schwarzwald.
Sanierung steht an
Der Oberbürgermeister erinnerte, dass das Museum an der Bürkstraße mittlerweile in städtischer Hand sei und erfreue sich einer großen Popularität mit einem hohen Alleinstellungsmerkmal. In der Ausstellung „Modern Times“ trifft nun erstmals der Museumswecker die Uhren der Neuzeit und ist in bester Gesellschaft unter einem Dach vereint.
Mit Blick in die Zukunft sagte Roth, dass er sich schon heute auf die Wiedereröffnung nach der Sanierung der Räume im Uhrenindustriemuseum und dem Einbau einer neuen Heizung freue. Er gehe davon aus, die Weichen richtig zu stellen, eine weitere Dependance am Muslenplatz eröffnen zu können. „Der Gemeinderat hat dafür zehn plus eine Million Euro zur Verfügung gestellt“, so Oberbürgermeister Roth.
Museumsleiterin Martina Baleva, die seit 2024 die Schwenninger Museen leitet, sagte, dass die Ausstellung für sie eine Premiere ist. Für sie ist es die erste Sonderschau, die sie in ihrer Laufbahn eröffnen darf, die den Fokus auf die Gegenwart legt.
Gute Zusammenarbeit
Auch gehe die Ausstellung „Modern Times“ auf die Initiative des Förderkreises Lebendiges Uhrenindustriemuseum zurück. „Noch nie habe ich so eine unkomplizierte Vorbereitung erlebt“, stellte Martina Baleva mit Blick auf die ausstellenden und beteiligten Firmen fest. Die Ausstellung wurde in kurzer Zeit auf die Beine gestellt, was auch ein Zeichen einer guten Zusammenarbeit ist. Auch hob sie das Engagement der Museumstechnik hervor, die beim Aufbau gute Arbeit leistete.
Philipp Hilsenbek von der Industrie- und Handelskammer sagte, dass er bald wiederkommen muss, um die Urkunde anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Uhrenindustriemuseums vorbeizubringen. Doch das mache er gerne.
Führung
Rahmenprogramm
Eine Sonderführung mit Rolf Herrmann, Technischer Lehrer und Uhrmachermeister an der Staatlichen Feintechnikschule, gibt es am Sonntag, 30. März, ab 14 in der Ausstellung „Modern Times. Uhren von hier und heute“ im Uhrenindustriemuseum. Der Experte stellt Unikate vom Tellurium bis zur Sägeuhr vor und weiht in die inneren Geheimnisse hinter den ausgefeilten Stücken von Junghans, Kieninger Uhrenmanufaktur, Hermle, Richard Bürk und Wolfgang Mattes ein. Zu erfahren ist, welche Uhren in der Gegenwart hergestellt werden und welche Firmen das Erbe zwischen Bewahrung von Tradition und Neuerfindung antraten. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt drei Euro.