Volker Schär (links) gibt sein Unternehmen in die Hände von Richard Bürk. Foto: Terkowsky

Die Richard Bürk GmbH und Schär Zeiger haben zu einer gemeinsamen Pressekonferenz geladen. Grund war die Bekanntgabe, dass die Richard Bürk GmbH Schär Zeiger in das Firmen-Portfolio integriert.

Villingen-Schwenningen - Richard Bürk ist der Ur-Ur-Enkel von Johannes Bürk, dem Gründer der Württembergischen Uhrenfabrik Bürk Söhne. Dieser gilt außerdem als Begründer der Industrialisierung in Schwenningen. Somit liegt ihm das Uhrengeschäft sozusagen im Blut. Anders als Johannes Bürk, der seinen Fokus auf Automation legte, setzt Richard Bürk allerdings auf eine Manufaktur und die Produktion hochwertiger Einzelstücke.

Das ursprüngliche Familienunternehmen war zwar maßgeblich für Schwenningens weltweiten Bekanntheitsgrad, aber den Wandel in die Moderne überlebte die Württembergischen Uhrenfabrik Bürk Söhne nicht. Das Unternehmen meldete 1984 Insolvenz an und wurde nach einigem Hin und Her an ein Schweizer Unternehmen verkauft.

Der Funke ist spät übergespungen

Richard Bürk hatte beruflich bis vor circa 20 Jahren nichts mit Uhren zu tun. Als Maschinenbau-Ingenieur hat er weltweit für Sonder-Maschinenbau-Unternehmen gearbeitet. Werner Schmid, ein ehemaliger Vertreter der Bürk Söhne, sei dann eines Tages auf ihn zugekommen und habe ihn gebeten, mit ihm eine Uhrenstiftung zu gründen. Danach sei der Funke übergesprungen "und mir wurde klar, wohin mich mein Weg führen wird", erzählt Bürk.

In der Folge gründete er die Richard Bürk GmbH – eine Uhrenmanufaktur, die hochwertige und individuelle Produkte unter der Devise "Made with heart in the Black Forest" herstellt. Sein Ziel sei dabei immer gewesen, einen möglichst großen Teil der Wertschöpfungskette im Haus zu behalten. Und sollte man auf externe Dienstleister zurückgreifen müssen, sei die Philosophie, immer möglichst regionale Partner zu finden.

Massive Probleme mit den Lieferketten

Durch die Corona-Pandemie und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei ihm erneut bewusst geworden, welche Vorteile diese Strategie mit sich bringe. So entwickle, fertige und produziere man eh schon so viel es geht selber. Und dennoch habe sein Unternehmen, wie viele andere auch, massive Probleme mit den Lieferketten und Partnern gehabt.

Von daher habe es einfach gepasst, als Volker Schär einen Nachfolger gesucht hat, damit er sich langsam aus dem Geschäft zurückziehen kann. So sagt Schär: "Vom ersten Kontakt zu Richard Bürk bis zur Übernahme ist die Liebe zu Uhren und das gemeinsame Verständnis von Uhrenfabrikation zu spüren. Die Vereinigung unserer beiden Firmen birgt viele Gemeinsamkeiten und bietet eine gute Basis für eine gemeinsame Zukunft."

Schär soll eigenständig bleiben

Bürk fügt hinzu, ihm sei dabei "wichtig, dass Schär eigenständig bleibt". So solle Schär als etablierte Marke und Weltmarktführer für Großuhren-Zeiger innerhalb der Richard Bürk GmbH wie gewohnt weiter bestehen.