Pünktlich öffnet die Pforte der Furtwanger Antik-Uhrenbörse am Freitagmorgen, um den zahlreichen Sachverständigen, Fachpersonal und Händlern Einlass zu gewähren. Schon wenige Minuten nach der Eröffnung wurden Objekte von erfreuten Erwerbern nach Hause verfrachtet. Foto: Siegfried Kouba

Besucher aus fast allen europäischen Ländern schätzten das breite Sortiment der 120 Händler.

Die Furtwanger Antik-Uhrenbörse (AUF) war auch in der Version 37 ein Erfolg und fand viel Beachtung, obwohl man sich an Novitäten gewöhnen musste. Das Riesenverkaufszelt auf dem Platz der Friedrichschule und die Festhalle wurden angenommen.

 

Die enorme Vorarbeit durch die Hauptverantwortlichen um Bürgermeister Josef Herdner ist nicht hoch genug einzuschätzen. Gaby Denk und Francesca Hermann legten sich ins Zeug, um sämtliche Organisationserfordernisse zu erfüllen. Schon am Freitag wurden wenige Minuten nach der Eröffnung von erfreuten Erwerbern Objekte nach Hause verfrachtet. Fast ganz Europa war vertreten. Neben Deutschen waren es Belgier, Schweizer, Ungarn oder Rumänen. Man hörte die Besucher französisch, englisch, polnisch oder niederländisch sprechen. Am freundlichen „Servus“ oder „Grüezi“ oder dem italienischen „Ciao, come stai“ waren die langjährigen Bekanntschaften abzulesen.

Prachtvolle Pendules des 18. Jahrhundert sind ein wahrer Blickfang. Foto: Siegfried Kouba

Allgemein waren die 120 Händler zufrieden. Natürlich fand der eine oder andere seinen Standplatz nicht optimal. Ein nordrhein-westfälischer, langjähriger Beteiligter meinte dagegen zum neuen Ambiente „besser als gar nichts“. Zu den Anbietern gehörte auch das hiesige Uhrenmuseum, und Stammgast ist seit Jahren die „Deutsche Gesellschaft für Chronometrie“ in Nürnberg. Auf der Kundenseite war zu verzeichnen, dass viele Asiaten mit enormem Wissen, Marktkenntnissen und Handelsgeschick auftraten.

Winzige Teile mit Bezug zur Uhrmacherei dienen fantasiereichem Schmuck. Foto: Siegfried Kouba

Adalbert Mayer vom Verein zur Förderung des Deutschen Uhrenmuseums beobachtete, dass Sammler gezielt nach individuellen Auswahlkriterien einkaufen. Allgemein sei eine gewisse Zurückhaltung zu registrieren, aber der Trend gehe zu Nachhaltigkeit und Güte.

Angebot von A wie Armbanduhren bis Z wie Zubehör

Das Angebot war riesig und reichte von A wie Armbanduhren, über G wie Großuhren bis Z wie Zubehör. Beeindrucken konnten repräsentative, edle Figuren-Pendules in feuervergoldeter Bronze aus dem 18. Jahrhundert. Auch Kleinigkeiten waren zu bewundern: selbst gefertigter Schmuck mit Mini-Uhrenteilen. Interessant war eine Spieluhr, die fast ungebraucht schien und Titel wie „Troubadur“ oder „Eine Nacht in Venedig“ auf der Walze hatte. Aus der Rolle fiel ein großes Gemälde: Seerosen von Claude Monet, wohinter man ein Fragezeichen setzen durfte.

Die Schwarzwalduhr, egal ob mit Kuckuck oder Lackschild, ist keineswegs out. Foto: Siegfried Kouba

Viel Literatur wurde geboten wie Uhrenlexika, „1001 Armbanduhren“ oder „Military Wristwatches“ und „Alt Bergische Uhren“. Ein Händler meinte, dass die Leser-Kundschaft sich vornehmlich aus Uhrmachern und Sammlern rekrutiert, die sich auf spezielle Themen konzentrieren. Die Uhrenbörse ist auch Werbeplattform, mit der exemplarisch zur „Rikketik“ im niederländischen Houten, zur Fachveranstaltung ins Schloss Raesfeld oder zur Uhren- und Schmuckbörse in Baden-Baden eingeladen wird.