Die gemeinsame Ausbildungsübung der Malteser Villingen mit dem DRK-Ortsverein Villingen in Pfaffenweiler nahm ein Szenario an, wie es sich beim Nachtumzug ereignen könnte.
Der Malteser-Hilfsdienst begleitet den Nachtumzug in Pfaffenweiler seit Jahren federführend als Sanitätsdienst. Davon abgesehen, dass bei einer solchen Großveranstaltung auch der städtische Ordnungsdienst, Feuerwehr, die Landespolizei und das Technische Hilfswerk vor Ort sind.
Trotz aller guter Vorbereitung, wisse man jedoch nie, was auf einem zukommen kann, es kann sehr ruhig sein, aber auch auf einmal „einen Massenanfall“ von Verletzten, war von den Einsatzleitern Benjamin Crain und Jürgen Riegger zu erfahren. Aufgrund mehrerer Verletzter, Betrunkener und zu betreuenden Personen kann es schnell zu einer Überlastung der Helfer führen.
Es gibt Vorgaben, das heißt, so rund 18 Personen sind zunächst einmal im Einsatz. Aber auch die Anzahl der Einsatzfahrzeuge zum Abtransport ist begrenzt. Durchschnittlich hat der Sanitätsdienst alljährlich zwischen 10 und 15 Personen zu versorgen und betreuen, im vergangenen Jahr lag die Zahl darüber. Dabei müsse nicht einmal das Allerschlimmste passieren, so die Einsatzleiter, aber die Arbeit müsse eben zeitnah abgearbeitet sein.
Hilfe von außen?
Bei der Übung wurde beispielsweise auch ein Fall mit eingebaut, mit einem durch Messerstich am Hals Verletzten und einem bewusstlos eingelieferten. Von außen zusätzlich Hilfe anfordern, dieses Szenario wurde ebenfalls durchgespielt. Aus einem simulierten Gespräch mit der Leitstelle ging hervor, dass aus Schwenningen und Furtwangen ein Transporter auf den Weg geschickt werden kann. Doch das dauert freilich seine Weile, bis sie vor Ort sind.
Und überhaupt, an solchen Wochenenden vor der Fasnet gibt es anderswo ebenfalls ähnliche Veranstaltungen, bei denen Rettungsdienste ihren Dienst tun. Muss man wirklich unbedingt zusätzliche Hilfe anfordern? Kommt gegebenenfalls überhaupt ein Fahrzeug, alles ist gedanklich im Hinterkopf. In einem solchen Fall könnte man einen Krankentransport umbauen, um zwei Personen gleichzeitig zu transportieren. Dieser Umbau müsse noch etwas geübt werden, meinte DRK-Einsatzleiter Thorsten Stangl.
Erste gemeinsame Übung
Auch wenn Malteser und DRK sich regelmäßig über den Weg laufen, es war tatsächlich die erste gemeinsame Übung. An der Übung war der Sanitätsraum in der Aula der Schule – an Fastnacht immer im Untergeschoss der Turn- und Festhalle – für drei Liegende und vier sitzende Personen eingerichtet.
Aufnahme mit Dokumentation war eine wichtige Anlaufstelle. Zwischen Aufnahme und den versorgenden Helfer gab es ein ständiges und regelmäßiges Update durch die Einsatzleitung zwecks Koordination aller Abläufe.
Die Helfer arbeiteten ihre Aufgaben ruhig ab, alle wussten, was sie sanitätstechnisch zu tun hatten. Alle hoffen, dass es im Ernstfall nicht zu dick kommt, aber auch an den fastnächtlichen Festgästen liegt es, es nicht so weit kommen zu lassen.