Personen müssen aus einem Auto gerettet werden. Glücklicherweise stellt sich das einfacher als erwartet heraus. Foto: Rainer Bombardi

Eine große Feuerwehr-Übung gab bei der Fürstenberg Brauerei. 128 Einsatzkräfte stellten sich der Aufgabe und mussten dabei drei gestellte Schreckens-Szenarien bewältigen.

Keine alltägliche Situation für die Donaueschinger Feuerwehr. „Einsatz bei der Fürstenberg Brauerei“ – d er Alarm deutet auf einen Chemie-Unfall hin. In der Brauerei soll es einen Brand geben – und dann kommt es noch zum Auto-Unfall mit einem Laster – Gott sei Dank nur eine Übung. Dennoch eine Herausforderung.

 

Die Donaueschinger Wehr kann bei einem Gefahrgutunfall bestens reagieren und ist für eine außergewöhnliche Anhäufung von Notfällen bestens gerüstet. Zu diesem Resümee gelangten übereinstimmend Kommandant Gerd Wimmer und Kreisbrandmeister Florian Vetter, die mit Argusaugen den Ablauf eines Großeinsatzes rund um die Fürstenberg-Brauerei verfolgten.

Und dann auch noch ein Verkehrsunfall

Es galt einiges zu beobachten, da der schlimmste anzunehmende Fall in der außergewöhnlichen Häufung den Szenarien Chemie-Unfall, Brandbekämpfung und Menschenrettung bestand. Zu allem Übel ereignete sich auf dem Brauereigelände auch noch ein Verkehrsunfall – so das Szenario. Also alle Hände voll zu tun für die Donaueschinger Feuerwehr.

Kommandant Wimmer äußerte sich gegen Ende der Übung überaus positiv zum Übungsablauf. „Von wenigen Kleinigkeiten abgesehen verlief die Übung gemäß dem Notfalleinsatzplan“, so Wimmer. Jede Abteilungswehr übernahm zuverlässig die ihr zugewiesenen Aufgaben und auch auf den Einsatz der von auswärts eintreffenden Einheiten des Gefahrgutzugs aus Villingen-Schwenningen, zuständig für Atem- und Strahlenschutz und Blumberg, zuständig für die Dekontamination, war Verlass.

Gefahrgutzug Chemie bringt sich in Stellung

Begonnen hatte das Szenario mit einem Unfall im Chemielager der Brauerei und den unmittelbar nach der Alarmierung eingetroffenen Führungsgruppen der Feuerwehr Hüfingen und Bräunlingen. Unmittelbar nach seinem Eintreffen begann der in Donaueschingen stationierte Gefahrgutzug Chemie mit dem Aufbau eines Zeltes, in dem die Registrierung der Zweier-Trupps erfolgte.

Während der Vorbereitung auf den Einsatz gilt es Ruhe zu bewahren. Der Übungseinsatz der Donaueschinger Feuerwehr bei der Fürstenberg Brauerei wird die Mitglieder vor eine schwierige Aufgabe stellen.

Sie waren mit Vollkörperschutz und Atemschutzgerät ausgestattet und inspizierten das Chemielager hinsichtlich der Art und Menge der darin deponierten Chemikalien. Auch klärten sie mögliche Unfallursachen ab. Um nicht in Atemnot zu geraten, hielten sie sich maximal zehn Minuten im Chemikalien-Lager auf.

Rasch retteten sie zwei verletzte Personen, von denen der eine umgehend auf einer Liege, vom zwischenzeitlich eingetroffenen Roten Kreuz abtransportiert wurde.

Vom Malzturm schallen Hilferufe

Derweil begab sich der erste Chemietrupp zur Dekontaminationsstelle, welche inzwischen der Gefahrgutzug aus Blumberg eingerichtet hatte. Während die Lage auf dem Vorplatz des Chemielagers allmählich in geordneten Bahnen verlief, ertönten vom Malzturm Hilferufe.

Die Abteilung Heidenhofen war mit der Drehleiter rasch zur Rettung der Person zur Stelle, bei er es sich um einen Dummy handelte der in Größe und Gewicht einem Bürger entsprach. An anderer Stelle setzte derweil die Brandbekämpfung ein, bei der die Abteilungen aus Neudingen und Grüningen zudem gefordert waren, die Wasserförderung zu überprüfen.

Als wäre schon nicht genug passiert, ereignete sich auf dem Brauereigelände noch eine Kollision zwischen Auto und Laster. Der Auto-Fahrer, ebenfalls ein Dummy, war eingeklemmt und konnte sich nicht mehr selbst aus seiner misslichen Lage befreien. Hier waren die Abteilungen aus Wolterdingen und Hubertshofen gefordert.

DRK übernimmt die Notfallversorgung

Umgehend sicherten sie das Auto und bereiteten alles vor, was es zur Personenrettung benötigt. Auch das DRK war vor Ort, um die Notfallversorgung zu übernehmen. Nach Abwägung aller Möglichkeiten entschieden sich die Einsatzkräfte zur Personenrettung über den Kofferraum.

Den gesamten Übungseinsatz verfolgten Oberbürgermeister Erik Pauly und Stadtrat Marcus Greiner. Sie informierten sich umfassend über die eingeleiteten Maßnahmen zu den einzelnen Einsatzschritten. Insgesamt dauerte die Übung zwischen der Erstalarmierung und dem Einsatzende rund 90 Minuten.

Die Wehr ist mit voller Stärke bei der Übung: An der großen Feuerwehrübung in der Fürstenberg-Brauerei nahmen alle Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Donaueschingen, der Gefahrgutzug des Landkreises mit seinen drei Einheiten und die Führungsgruppe des Städtedreiecks teil. Insgesamt waren 21 Fahrzeuge und 128 Einsatzkräfte zur Bekämpfung der vier Szenarien vor Ort. Trotz der nasskalten Witterung verfolgten mehrere Dutzend Besucher das Übungsszenario.

Die Einsätze

Zwar hat es die Donaueschinger Feuerwehr nicht immer mit einer solch komplizierten Ballung von schwierigen Einsätzen zu tun, wie bei der Übung bei der Fürstenberg Brauerei – dennoch gibt es für die Retter auch im Alltag einiges zu tun. Exemplarisches Beispiel für die vielen Aufgaben ist da etwa eine Woche Anfang März, als die Wehr quasi täglich ausrücken musste. Dabei galt es nicht nur, verschiedenen Bränden Einhalt zu gebieten.