Ein Feuerwehrmann verletzt sich im Einsatz und muss gerettet werden. Foto: Marzell Steinmetz

Der Kindergarten brennt: Das war die Annahme für die Hauptübung der Starzacher Gesamtfeuerwehr am Samstagnachmittag in Börstingen.

Die Ausgangslage ist schwierig. Beim Alarm werden Verletzte gemeldet, wie viele es sind, ist aber noch nicht bekannt. Sie müssen im verrauchten Gebäude gesucht werden.

 

Drei Minuten nach der Alarmierung traf das Börstinger Löschfahrzeug ein. Einsatzleiter Manuel Lott hatte zusammen mit Zugführer Heiko Krüger da schon die Lage erkundet. Atemschutzgeräteträger machten sich bereit, in das Gebäude einzudringen. Die DRK-Bereitschaft war mit zwei Fahrzeugen auch schnell zur Stelle, und das war gut so, denn ein Verletzter musste mit Defibrillator und Herzdruckmassage wiederbelebt werden. Eine weitere Frau war offenbar gestürzt, möglicherweise vom Flachdach des Kindergartengebäudes.

Feuerwehrmänner steigen aufs Dach. Foto: Marzell Steinmetz

Im Minutentakt kamen die Fahrzeuge der Abteilungen Sulzau, Bierlingen, Felldorf und Wachendorf an. Die Wasserversorgung wurde aufgebaut, der Löschangriff konnte beginnen. Derweil trugen Feuerwehrleute eine verletzte Erzieherin aus dem Gebäude und übergaben sie draußen an die DRK-Helfer.

Verletzter Handwerker vom Dach gerettet

Die Wachdorfer Feurwehrleute rückten mit der Steckleiter zu einer Rettungsaktion an. Ein zufällig anwesender Handwerker auf dem Dach hatte sich eine Kopfverletzung zugezogen. Er musste gesichert über die Steckleiter nach unten gebracht werden. Auch das klappte bei der Übung hervorragend.

Die Steckleiter wird für eine Rettungsaktion benötigt. Foto: Marzell Steinmetz

Doch dann entstand Unruhe an der Eingangstür. Der Sprechfunk-Notruf Mayday ging ein. Das bedeutete, ein Feuerwehrmann war in Gefahr. Sofort machten sich seine Kameraden auf die Suche nach ihm. Er wurde dank des Rettungssignals schnell gefunden. Der stellvertretende Gesamtkommandant Stefan Speiser, der den Übungsablauf kommentierte, erklärte, den Vorfall. Ursachen für einen solchen Unfall im Rettungseinsatz könnten ein „Schlauchplatzer“, ein beschädigtes Atemschutzgeräte oder auch Bewusstlosigkeit durch harte Belastung sein.

Bei der Versorgung von insgesamt fünf Verletzten hatten die Sanitäter alle Hände voll zu tun. Es habe sich um realistische Szenarien gehandelt, sagte DRK-Bereitschaftsleiter Michael Lohmiller. Ihm ging es vor allem auch darum, dass die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr reibungslos klappt.

Die Besucher schauen zu, wie die DRK-Helfer einen Bewusstlosen wiederbeleben. Foto: Marzell Steinmetz

Nach 30 Minuten konnte die Hauptübung beendet werden. Gesamtkommandant Simon Widemann zeigte sich zufrieden. „Es hat gepasst, ich war sehr zufrieden“, stellte er fest. Die Wasserversorgung aus dem Hydranten war ebenfalls kein Problem. Im Ernstfall hätte die Landstraße gesperrt werden müssen. Problematisch hätte sein können, dass es nur eine Zufahrt zum Kindergarten gibt. Insgesamt nahmen 50 Feuerwehrleute und elf DRK-ler an der Hauptübung teil. Letztmals dabei waren das 40 Jahre alte Bierlinger Löschfahrzeug und das Fahrzeug der Wachendorfer Abteilung, das immerhin auch schon 25 Jahre alt ist. Sie werden außer Dienst gestellt und in diesem Jahr noch durch neue ersetzt.

Ehemalige Hauptamtsleiterin verabschiedet sich

Zahlreiche Zuschauer, darunter viele Kinder, überzeugten sich von der Schlagkraft der Starzacher Wehr. Aufmerksame Beobachter waren einige Gemeinderäte, Bürgermeister Thomas Noé sowie die frühere Starzacher Hauptamtsleiterin und jetzige Bürgermeisterin in Wernau, Christiane Krieger. Sie wollte sich noch offiziell von der Feuerwehr verabschieden.