Der Haslacher Tafelladen hat seine Räume im Bahnhofsgebäude. Foto: Kleinberger

Der Förderverein des Haslacher Tafelladens hat sich erst im Dezember 2022 gegründet. Bei seiner ersten Hauptversammlung zogen die Engagierten ein positives Fazit. Ein Erfolgsmodell der Kinzigtäler war das Gewinnen von „Paten“ für das Projekt.

Der Förderverein des Haslacher Tafelladens hat sich zur ersten Hauptversammlung seit Vereinsgründung im Dezember 2022 getroffen. Im Versammlungsraum des DRK-Heims blickte Vorsitzender Heinz Winkler zunächst auf die Gründung mit fast 100 Mitgliedern zurück.

 

„Der Verein wurde gegründet, um die Tafel organisatorisch und finanziell zu unterstützen, sowie Ansprechpartner für die Helfer vor Ort zu sein“, erklärte er. Als Ausgabestelle der Tafel Offenburg und mit Unterstützung von deren Vorsitzendem sowie Landesvorsitzendem Wolfhardt von Zabiensky habe man sich als Förderverein schlanke Strukturen gegeben.

Zu Beginn sei man auf die Resonanz gespannt gewesen und habe viel Zeit und Energie in die Mitglieder-, Spender- und Paten-Werbung sowie das Erstellen von Printerzeugnissen und dem Internetauftritt investiert. „Jetzt haben wir 234 Mitglieder und erfahren in der Bevölkerung eine große Unterstützung und überwältigende Resonanz“, bilanzierte Winkler. Mit dem Finden von Paten, die den Laden dauerhaft unterstützen sei etwas erreicht worden, mit dem die Verantwortlichen zunächst selbst nicht gerechnet hätten. Mittlerweile gebe es zwölf Paten.

Bedürftige zahlen nur Bruchteil des Ladenpreises

In den vergangenen gut zwei Jahren seien Lebensmittel und Hygieneartikel im Wert von etwa 500 000 Euro an Bedürftige abgegeben worden, die lediglich zehn bis 15 Prozent des jeweiligen Ladenverkaufspreises dafür bezahlt hätten, rechnete der Vorsitzende vor.

Den Aufgabenschwerpunkt für das laufende Jahr definierte Heinz Winkler: „Wir würden uns wünschen, mit dem Angebot der Tafel mehr Einheimische zu erreichen, die aus welchen Gründen auch immer nicht in den Laden kommen.“

Michaela Vetter informierte über insgesamt 63 Helfer, die sich in den zwei Laden-Teams, als Springer oder für spezielle Tätigkeiten wie den Fahrdienst einbringen würden. „Der Lieferdienst solle der angestammten Bevölkerung die Scheu nehmen, bei der Tafel einzukaufen und vor allen Dingen geheingeschränkten Personen die Möglichkeit des günstigen Einkaufs bieten. „Unsere Mitarbeitenden sind alle im Ehrenamt“, betonte Vetter und verwies augenzwinkernd auf die Altersstruktur. Weitere Helfer seien jederzeit willkommen.

63 Helfer verteilen sich auf verschiedene Teams

Für die Ladenleiterinnen berichtete Monika Kinast von der Organisation der Verkaufstage. „Da uns die Lebensmittel nur in begrenzter Menge zur Verfügung stehen, legen wir bereits vor Ladenöffnung fest, wie viel Ware wir pro Haushalt hergeben können“, erklärte sie. So werde sichergestellt, dass auch die später Einkaufenden von allem etwas bekämen. Beispielsweise werde grundsätzlich nur eine Packung Milch abgegeben, unabhängig von der Anzahl der Personen im Haushalt. Angefangen habe man mit 46 Haushalten pro Öffnungstag und bediene mittlerweile konstant 110 Haushalte.

Schatzmeister Helmut Bächle stellte die drei Säulen der Mitgliedsbeiträge, Spenden und Paten vor. Mittlerweile würden monatlich lange haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel im Wert von 3000 Euro zugekauft. „Der Verein steht finanziell ganz gut da“, lautete am Ende sein Fazit. Schriftführer Henry Heller informierte über die eingegangenen und mitunter etwas kuriosen Sachspenden. Für Bürgermeisterstellvertreter Frank Obert standen die christlichen Werte der Nächstenliebe im Mittelpunkt der Arbeit für den Tafelladen. Der Dank der Stadt gelte allen Engagierten.