Am Rathaus wurde der scheidende Bürgermeister von Kindergartenkindern empfangen. Foto: Ade

"Ich stehe hier und bin überwältigt. Einfach toll – ich muss sagen, ich bin platt!" An seinem letzten Arbeitstag als Bürgermeister von Schopfloch hat es Klaas Klaassen doch glatt die Sprache verschlagen.

Schopfloch - Der Donnerstag begann für Klaassen mit einer faustdicken Überraschung. Rathausmitarbeiter und sein Stellvertreter Matthias Zeller holten ihn zu seinem letzten Arbeitstag in seinem Wohnhaus ab. Weggefährten der vergangenen 32 Jahre seiner Amtszeit standen Spalier auf dem Weg zum Rathaus.

Und für Klaassen gab es zudem eine Premiere: Er fuhr erstmals ins seinem Leben am Steuer eines Traktors, eines historischen Fahr Güldner – wie der Bürgermeister selbst aus den 60er-Jahren; seine Frau Susanne stand hinten auf der Pritsche.

Rote Wurst statt Ei

Entlang der Straßen zum Rathaus hatten sich trotz Regens Vertreter der Feuerwehren, der Schulen, des Roten Kreuzes, der Kirche und des EC aus Schopfloch, Oberiflingen und Unteriflingen aufgestellt und winkten dem Bürgermeister am Straßenrand und seiner Frau auf seiner letzten Fahrt zum Arbeitsplatz im Rathaus mit Fähnchen, auf denen "Danke!" stand, zu. Vor dem Rathauseingang warteten Kinder aller drei Kindergärten. Auch sie hatten alle Fähnchen in der Hand, die sie dem scheidenden Rathauschef überreichten – auf jedem stand Dank oder ein Wunsch für die Zukunft.

Eigentlich habe er morgens zu seiner Frau Susanne gesagt, dass er gerne ein Ei zum Frühstück hätte, erzählte Klaassen. Doch sie habe gesagt, er müsse sich beeilen, schließlich gebe es mit Blick auf den letzten Tag und die öffentliche Verabschiedung am Abend in der Veranstaltungshalle viel zu tun. Sie habe ihm dann eine Rote Wurst gegeben. Und dann war da plötzlich Blaulicht vor dem Haus der Klaassens. Rathausmitarbeiterinnen, Feuerwehren, Rotes Kreuz, Vereine und Bauhof fuhren vor und holten ihn zum letzten Arbeitstag ab.

Wenigen wird diese Ehre zuteil

Hinter dem Rathaus gab es Gebäck, Glühwein und Kinderpunsch gegen die Kälte. "Es gibt wenig Bürgermeister, denen diese Ehre zuteil wird", sagte Hans Holzberger, stellvertretender Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Dornstetten, Glatten, Schopfloch im Gespräch mit dem scheidenden Rathauschef mit Blick auf die groß angelegte Aktion und Begleitung an dessen letztem Arbeitstag.