Damit der Kappel-Grafenhausener Bauhof seiner Arbeit besser nachgehen kann, benötigt er ein weiteres Fahrzeug. So geht es auch den beiden Hausmeistern. Die Gemeinde will einer Anschaffung der Fahrzeuge jedoch noch nicht zustimmen. (Symbolfoto) Foto: Charisius

Sowohl die Kappel-Grafenhausener Gemeindepfleger als auch die beiden Hausmeister müssen auf benötigte Fahrzeuge warten.

Es war eine Überraschung, als der Gemeinderat Kappel-Grafenhausen die Anschaffung von zwei neuen Fahrzeugen für den Bauhof und die Hausmeisterei erst einmal bis zu den regulären Haushaltsplanberatungen vertagt hatte. Eigentlich war beantragt, die beiden Fahrzeugkäufe schon jetzt im Vorgriff auf den nächstjährigen Haushalt 2026 vorzunehmen, weil die Lieferfristen derzeit bis zu sechs Monaten betragen und die beiden Fahrzeuge dringend benötigt würden.

 

Dabei handelt es sich bei dem kommunalen Bauhof um ein weiteres Pritschenfahrzeug, für das nach Angebots-Einholungen ein „Renault Master“ für knapp 43 000 Euro als preisgünstigstes Gefährt gefunden worden war. Dagegen hätte ein alternativer „VW Crafter“ schon mal satte 62 400 Euro gekostet. Bauhofleiter Patrik Sutterer begründete die Notwendigkeit der Anschaffung damit, dass nun das Bauhofpersonal um zwei bislang unbesetzte Stellen aufgestockt worden sei und deren zielgerichteter Einsatz ohne ein zusätzliches Pritschenfahrzeug Probleme bereite. Dazu listete Sutterer ausführlich den aktuellen Bauhof-Fuhrpark samt Funktionen auf. Zu dem gehören derzeit ein Kleinlastwagen, Pritschenkombi T6, Ford Ranger sowie ein Claas 420 mit kleinerem Schlepper und schließlich auch ein VW Caddy, letzterer speziell für Hausmeister, Post-Dienstfahrten, Werkstattarbeiten und Veranstaltungen.

Pro KG will mit der Anschaffung warten

Offensichtlich befürchteten einige Gemeinderäte, mit einer vorgreifenden Entscheidung weniger Diskussionsspielräume für vermutlich anstehende empfindliche Haushalt-Spardebatten zu haben. Denn, so Johannes Saiger (Pro KG): Die kritische Haushaltslage bremse schon sehr und deshalb müsse man auch künftig besonders auf die noch verbliebene „Kohle in der Kasse“ achten. Frank Andlauer (Pro KG) brachte entsprechend ins Spiel, dass bei aller Wertschätzung des Bauhofes angesichts der angespannten Finanzsituation doch gefragt werden müsse, was an Anschaffungen auch später ginge – oder eventuell gar nicht. Nadine Schrempp wies wie auch Markus Fleig (beide Pro KG) darauf hin, dass später wohl auch noch die Ersatzbeschaffung eines Schleppers zusätzliches Thema werden dürfte.

Bürgermeister spricht sich für Anschaffung aus, lenkt dann aber ein

Bürgermeister Philipp Klotz verteidigte hingegen die vorliegenden Anträge als entscheidungsreif: Hier handele es sich um langfristige Investitionen, mit denen man unter anderem hoffe, künftig dann auch weniger Reparaturkosten zu haben. Und: „Mit sämtlichen Bauhof-Fahrzeugen wird geschafft, da steht auch künftig keines herum.“ Dennoch schlug schließlich Martin Häfele (Pro KG) vor, mit der Kaufentscheidung noch zwei Monate bis zu den kommenden ordentlichen Haushaltsplanberatungen für das nächste Jahr zu warten. Dazu merkte allerdings Friederike Maier (CDU) an, dass bei einem Verschieben der Kaufpreis dann auch nicht günstiger würde. Schließlich regte Andlauer an, Angebote für alternative Leasingverträge einzuholen, um damit die hohen Anschaffungskosten haushaltstechnisch besser über Jahre verteilen zu können. Schließlich lenkte der Bürgermeister angesichts der Stimmungslage ein und übernahm selbst den Vorschlag, die Kaufentscheidung auf die nächste Gemeinderatssitzung zu vertagen. Schließlich fiel nach knapp dreiviertelstündiger Debatte die einstimmige Entscheidung dafür.

Für das jetzt zweiköpfige Hausmeisterteam mit Jürgen Jäger und Arno Bührle war die Anschaffung eines speziell für sie zweiten Fahrzeuges beantragt: Nämlich einem „Renault Trafic“ für knapp 34 300 Euro.

Auch die Hausmeister werden vertröstet

Bührle begründete die Notwendigkeit eines zweiten Fahrzeuges. Man sei ständig unterwegs, nicht nur bei beiden Schulen, sondern darüber hinaus sämtlichen gemeindeeigenen Gebäuden. Dabei ginge es oft kurzfristig zu und deshalb sei eine Mit-Nutzung der vorhandenen Bauhof-Fahrzeuge organisatorisch nur sehr schwierig hinzukriegen, zumal die dem Bauhof selber nicht ausreichen. Hierzu nahm der Tagesordnungspunkt nur noch eine Viertelstunde in Anspruch, nachdem Martin Häfele kritisierte: „Wenn wir alle Finanzentscheidungen vorziehen, brauchen wir dann keine Haushaltsberatungen mehr.“ Demnach forderte er auch eine Vertagung für das zweite Hausmeister-Fahrzeug. Diesen Antrag übernahm der Bürgermeister ebenfalls mit einstimmigem Ergebnis.