Marc Schanz (schwarzes Trikot) und der TSV Schömberg legten bis zum Saisonabbruch einen starken Rundenstart hin. Foto: Rubner

Der TSV Schömberg war eines der Überraschungsteams in der Kreisklasse A2 Pforzheim. Bis zum Saisonabbruch sammelten sie im Herbst sechs Siege bei nur einer Niederlage und standen auf Rang drei der Tabelle. 

"Ein bisschen träumen darf man. Aber ich denke schon, dass wir dorthin gehören, wo wir jetzt sind", meint Nikola Corak, Vorstand Sport beim TSV Schömberg, angesprochen auf die sportliche Zukunft der Fußballer von der Enz-Nagold-Platte.

Die standen im Herbst bei der Unterbrechung der Saison 2020/2021 und damit auch beim kürzlich verkündeten Abbruch der Spielrunde mit 18 Zählern auf Platz drei der Tabelle der Kreisklasse A2 Pforzheim und hatten bis dahin doppelt so viele Punkte gesammelt wie der Tabellenfünfte, der 1. FC Calmbach

"Klar sind wir zufrieden. So war das nicht unbedingt zu erwarten. Wir haben nur gegen den TuS Ellmendingen (1:3) verloren und schon etwas mit einem Spitzenplatz geliebäugelt, nachdem es so gut gelaufen ist. Aber da ist wohl auch etwas Wunschdenken dabei. Auf jeden Fall haben wir deutlich gezeigt, dass wir mithalten können", freut sich Nikola Corak, auch wenn er weiß, dass die Tabelle nach sieben Spieltagen noch nicht unbedingt die ganz große Aussagekraft hat.

Platz drei bei sechs Siegen und einer Niederlage, der Konkurrenz haben die Schömberger immerhin schon mal eine Ansage gemacht, was die kommende Spielrunde angeht, zumal die jüngste Vergangenheit ein Auf und Ab war.

Das "Auf", das war Tabellenplatz zwei in der Saison 2018/2019, als in der Kreisklasse B2 nach 26 Spielen 22 Siege und nur eine Niederlage zu Buche standen. Der SV Kickers Pforzheim war zwar erwartungsgemäß eine Nummer zu groß, doch Tabellenplatz zwei hinter dem Titelfavoriten reichte für die Mannschaft um Spielertrainer Kevin Martinho zum Aufstieg in die Kreisklasse A.

Euphorie verflogen

Die Aufstiegseuphorie war jedoch recht schnell verflogen. Nach 16 Spielen wurde die Spielrunde 2019/2020 abgebrochen. Corona hatte zugeschlagen. Die Schömberger standen mit nur drei Siegen bei zwölf Niederlagen auf dem 16. und damit letzten Tabellenplatz.

"Da war noch alles eng beisammen. Ich denke schon, dass wir den Klassenerhalt geschafft hätten", meint Nikola Corak rückblickend. Er selbst ist ehemaliger Torwart und hat schon in seiner Jugendzeit für den TSV gespielt. "Er hat wesentlichen Anteil daran, dass wir da stehen, wo wir jetzt sind", sagt sein Vorstandskollege Bernd Kugele. Auch dieser ist positiv überrascht von den Auftritten der Mannschaft: "Es passt alles. Dabei läuft bei uns noch alles über die Kameradschaft."

Dass der TSV Schömberg sehr wohl in die Kreisklasse A gehört, das hat die Mannschaft in der jüngst abgebrochenen Spielrunde 2020/2021 deutlich unter Beweis gestellt. Als Trainer stand inzwischen der vom FV Wildbad gekommene Erdogan Aksoy in der Verantwortung. Der bisherige Coach, Kevin Martinho, hatte sich in Richtung Oberkollbach verabschiedet.

Erdogan Aksoy konnte in der unter anderem auf die Zwillinge Nemanja und Nikola Milicevic zurückgreifen, die den Weg zurück zu ihrem Stammverein gefunden hatten, bei dem sie ihre Jugendzeit verbracht hatten. Die beiden inzwischen 25-Jährigen hatten unter anderem zwischenzeitlich bei Jahn Regensburg II in der Bayernliga und beim Tus Bilfingen in der Verbandsliga Baden Erfahrungs gesammelt. "Die beiden sind schon eine enorme Verstärkung für unsere Mannschaft", sagt Nikola Corak.

Zurück in den Heimathafen kehrt zur kommenden Saison Mittelfeldspieler Robin Mesaros, der zurzeit noch für den Landesligisten FC 08 Birkenfeld spielberechtigt ist.

Die Trainerfrage für die kommenden Saison ist allerdings noch offen. Erdogan Aksoy wechselt zwar nicht die Spielklasse, steht aber künftig bei der SG Unterreichenbach/Schwarzenberg an der Seitenlinie. Zunächst dürfte Ismail Ugur, der aktuell die zweite Mannschaft trainiert, die Aufgabe übernehmen. Allerdings dürfte dies nur eine Übergangslösung sein, zumal Ugur dies nur interimsmäßig machen wolle.

Auffallend sind in der 2. Mannschaft, die in der Kreisklasse C3 Pforzheim ihre Punkte sammelt, einige fremdländisch klingende Namen. Dies ist das Ergebnis der Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Asyl.

"Für uns ist es eine Herausforderung und ein Stück weit Integrationsarbeit, zu der wir als Sportverein unseren Beitrag leisten", sagt Nikola Corak. Und er kann nur Positives berichten: "Es sind Flüchtlinge aus verschiedenen Nationen, aber Fußball vereint. Zurzeit haben wir sieben Spieler in der 2. Mannschaft, die hier in Schömberg aufgenommen worden sind."