Das städtische Schulverwaltungsamt hat die Nutzung ihrer Turnhallen durch die Vereine stark eingeschränkt und den Sportbetrieb an den Wochenenden und in den Ferien gestrichen. Foto: Symbolbild/dpa

Weil die Hausmeister überlastet sind, reduziert das Stuttgarter Schulverwaltungsamt die Öffnungszeiten. Training gibt es nur noch an Werktagen.

Stuttgart - Die Stuttgarter Sportvereine sind fassungslos. Das städtische Schulverwaltungsamt hat die Nutzung ihrer Turnhallen durch die Vereine stark eingeschränkt und den Sportbetrieb an den Wochenenden und in den Ferien gestrichen. Als Grund gibt das Schulverwaltungsamt die Überlastung der Schulhausmeister unter anderem durch die Einrichtung von Ganztags- und Gemeinschaftsschulen sowie durch Schulsanierungen an. Die Grenzen der Belastbarkeit seien mittlerweile überschritten, so das Amt

Die Konsequenz für die Vereine ist, dass sie die insgesamt 140 Turn- und Sporthallen, für die das Schulverwaltungsamt zuständig ist, nur noch von Montag bis Freitag bis um 22 Uhr fürs Training und für Lehrgänge nutzen können. Lediglich offizielle Spiele sollen weiterhin an den Wochenenden ausgetragen werden können.

Eine Änderung der neuen Regelung wäre erst dann wieder möglich, wenn zusätzliches Personal eingestellt würde. Im Doppelhaushalt 2014/15 ist das zwar beantragt. Zusätzliche Mitarbeiter sollen aber für Entlastung beim Ausbau der Ganztagsschulen sorgen.

Turnier mit Stuttgarts russischer Partnerstadt sollte ebenfalls entfallen

Auf Grund der neuen Regelung mussten die Tischtennisspieler vom DJK Sportbund Stuttgart bereits auf drei Freundschaftsspiele, drei ganztägige Lehrgänge sowie die Vorbereitung auf die kommende Saison in der Turnhalle der Berger Schule verzichten. Das Turnier mit Stuttgarts russischer Partnerstadt Samara sollte ebenfalls entfallen, ist aber laut Stefan Molsner, Vereinsvorsitzender des DJK Sportbunds, auf zweifache Nachfrage schließlich doch genehmigt worden. Für den Vorbereitungslehrgang auf die Tischtennis-Regionalliga konnte der Sportbund mit der Sporthalle Sillenbuch eine Halle vom Sportamt anmieten. Das Sportamt verwaltet fünf Hallen, mit denen der Raumbedarf der Vereine kaum zu decken ist.

Der Sportbund hat jetzt den Sportkreis eingeschaltet mit dem Ziel, noch vor den Beratungen für den kommenden Doppelhaushalt auf die Fraktionssprecher im Gemeinderat zuzugehen. Beide Institutionen hoffen auf Klärung der Situation. Ihr Argument: Kosten, die durch die Reduzierung der Hallenöffnungszeiten gespart werden, fallen später an, wenn Jugendliche, die nicht durch Vereine aufgefangen wurden, ins gesellschaftliche Abseits geraten.