Giwar Hajabi Foto: Polizei

Fahndungserfolg im Fall des spektakulären Überfalls auf einen Goldtransport bei Ludwigsburg.

Ludwigsburg - Bei einem spektakulären Raubüberfall auf einen Goldtransport hat eine Diebesbande im Dezember 2009 Schmuck und Zahngold im Wert von rund 1,8 Millionen Euro erbeutet. Jetzt hat die Polizei zwei Tatverdächtige festgenommen. Vier weitere sind noch auf freiem Fuß.

Bei dem Überfall am 15. Dezember stoppten drei der  Räuber den Wagen eines  Schmuck- und Goldhandelsunternehmens aus Nürnberg auf der A 81 zwischen den Anschlussstellen Pleidelsheim und Ludwigsburg-Nord. Sie gaben sich dabei als Steuerfahnder der Polizei aus und nahmen die beiden Fahrer des Transporters fest. Der Vorwurf: Steuerhinterziehung.

Die Opfer erlebten daraufhin ihr blaues Wunder: Sie wurden gefesselt und im BMW der Räuber abtransportiert. In einem Waldstück zwischen der Strecke Neuenstadt und Bad Friedrichshall und Oedheim wurden sie auf einem Waldweg ausgesetzt.

Ihr gestohlener Transporter wurde später in der Nähe von Mundelsheim auf einem Wanderparkplatz gefunden. Die Kriminalpolizei Ludwigsburg richtete noch am Tag der Tat die Ermittlungsgruppe "Gold" ein.

Den Fahndern ist es laut einer Pressemeldung der Polizei nun gelungen, eine Gruppe mutmaßlicher Tatverdächtiger zu identifizieren, bei denen es sich im sechs  türkische, jordanische und iranische Staatsangehörige im Alter von 21 bis 37 Jahren und zwei 23- und 24-jährige Deutsche aus Bonn, Meckenheim und Rheinbach handelt.

Der 21-jährige Türke und der 24-jährige Deutsche wurden am Donnerstagmorgen von Einsatzkräfte in Bonn und Rheinbach festgenommen. An den Handschellen, mit denen die Fahrer gefesselt worden waren, fanden sich DNA-Spuren des 21-jährigen Türken.

Bei den Durchsuchungen ihrer Wohnungen stellten die Beamten ein Pistolenholster, mehrere Waffenattrappen und Polizeikleidung sicher. Darüber hinaus fanden die Ermittler verschiedene Unterlagen, die einen Zusammenhang mit dem Raub erkennen lassen sollen. Von dem geraubten Gold fehlt unterdessen noch jede Spur.

Als Kopf der Bande sehen die Ermittler derzeit den 25-jährigen Kawa Homam-Ghazi aus  Rheinbach an, der zusammen mit dem 28-jährigen Giwar Hajabi, in der Rapper-Szene als "Xatar" bekannt, die Fäden gezogen und die Tat vorbereitet haben soll. Beide sind derzeit flüchtig und halten sich möglicherweise in Osteuropa auf.

Die Polizei geht davon aus, dass die beiden sich in Begleitung des 26-jährigen Sami Abdel Hadi aus Bonn und des 21-jährigen Sidar Coskun aus Meckenheim befinden.

Hinweise für die Fahndung nach den vier flüchtigen Tatverdächtigen nimmt die Kriminalpolizei Ludwigsburg unter der Telefonnummer 07141/189 entgegen.