Beste Aussichten für das Sommerfest am Wochenende: Flanieren, genießen, flirten und sich von der besonderen Atmosphäre im Schlossgarten verzaubern lassen. Foto: Peter-Michael Petsch

Nach einem Bilderbuchstart kann auch am Wochenende kaum mehr etwas schief gehen.

Stuttgart - Mit vertrauten Genüssen und neuen Verlockungen ist das 22. Sommerfest wieder von A bis Z eine runde Sache.

A wie Alb: Wo sich einst Soldaten schinden mussten, ist in und um Münsingen das Biosphärengebiet Alb entstanden. Von hier kommen die vier Gastronomen, die sich zu einer erfolgreichen Premiere am Schlossplatz zusammengetan haben und die Gäste mit regionalen Köstlichkeiten wie Wildkräutersalat, Alblinsen, Lamm, Albschnecken, Käsekuchen mit Thymian und Holunder, Bockbier-Panna cotta und Lautertaleis mit Sahne frisch von der Kuh begeistern.

B wie Bands: Mit Jazz bis Rock und Salsa legen am Samstag und Sonntag 19 Bands und Musikgruppen auf fünf Bühnen los.

C wie Cocktails: Neben Drinks wie Caipirinha, Mojito, Hugo und Sprizz mischen die Debütanten von der Alb die Szene auf: Mit einem schwäbischen Whiskey, einem Albsinth mit heimischen Kräutern und dem Cocktail „Sex von der Alb“. Da guck na! D wie Drängelei: Natürlich gerät das Gedränge abends wieder beängstigend. Entlang des Eckensees hat der Veranstalter aber mehr Freiraum für die Passanten geschaffen, „weil uns das Unglück von Duisburg (Loveparade) zu denken gegeben hat“, so Markus Christen von in.Stuttgart. Da sie wegen dieser Sicherheitsauflagen einen Ausschank nicht mehr platzieren konnte, hat sich die Wirtin Helli Schmieg zurückgezogen.

E wie Eckensee: Hier dürfen sich die Sponsoren in Szene setzen. Daher steht auf einer Schwimmbühne jetzt ein Volkswagen. F wie Früchte: Es muss nicht immer Alkohol sein. Ein Cocktail aus dem Reichtum tropischer und einheimischer Sommerfrüchte von Marion Helbing (SaftArt) macht als Vitaminstoß wieder fit.

G wie Glamour: Einen glamourösen Auftritt hinlegen heißt die Devise für die Damen bei der Party im Park. Prominenz kündigt Michael Wilhelmer (Ampulle) für Sonntag an: den Berliner Starfriseur Udo Walz und Barbara Becker, die Ex vom Boris. Beide kommen nach Stuttgart, um in der Serie „Soko Stuttgart“ vertauschte Rollen zu spielen: Babs Becker als Friseurin und Udo Walz als Kunde. 

H wie Hotels

H wie Hotels: Auch die Hotellerie profitiert vom Sommerfest. Genau wie von anderen sommerlichen Großveranstaltungen wie Jazz Open, Ludwigsburger Schlossfestspiele oder Weindorf. Damit, heißt es, leide die Branche in Stuttgart nicht mehr wie früher unter dem Sommerloch, wenn die Geschäftsreisenden alle in Ferien sind. I wie Illumination: Wenn es Nacht wird, verzaubern unzählige Lampions und Lichter, die entlang der Wege und auf dem Eckensee entzündet werden. J wie Jäger: Eine ausgestopfte Wildsau in Gesellschaft eines Hirsches und zweier Steinböcke lockt in das Zelt, in dem die Gastronomen Karl Göbel und Gerhard Wahl von der Alb in Verbindung mit dem Landesjagdverband Wildgerichte anbieten. K wie Kinder: Außer Eis und Entenfüttern ist für Kinder leider nichts geboten.

L wie Luxus: Den kann man sich hier durchaus gönnen. Der Champagner, die Flasche zu annähernd 70 Euro, liegt auf Eis.

M wie Maultaschen: Spielen im kulinarischen Angebot eine verschwindend geringe Rolle, denn Flammkuchen, Pizza, Crêpes oder Tapas verdrängen Schwäbisches.

N wie Nacht: Gefeiert werden darf an diesem Samstag bis 2 Uhr früh. Am Sonntag allerdings ist schon um 23 Uhr Schluss.

O wie Oper: Das Opernhaus ist nicht nur eine prächtige Kulisse, auf der Treppe entzückt das Stuttgarter Operettenensemble (an diesem Samstag von 17 bis 21.30 Uhr) mit Arien.

P wie Pfand: Wo Gläser ausgegeben werden, wird auch Pfand verlangt: Meist zwei Euro.

Q wie Qualität: Nach wie vor wird auf die hohe Qualität, die von Anfang an das Angebot auf diesem Fest auszeichnete, geachtet.

R wie Reservierung

R wie Reservierung: In den meisten Zelten kann man reservieren. Und das empfiehlt sich auch für den Abend, wie man beispielsweise im Zelt von Wirt Holger Looß hört: Dort ist schon wieder alles ausgebucht.

S wie Schlossgarten: Spätestens seit der TV-Übertragung der Opernpremiere von „Don Giovanni“ weiß man deutschlandweit, welches Juwel die Stuttgarter mit ihrem Schlossgarten besitzen. Beim Fest beeinträchtigen zwar die Sperrgitter etwas diese Schönheit, aber sie sind notwendig, um beispielsweise die Rosenbeete zu schützen.

T wie Touristen: Stuttgart ist für Touristen längst kein weißer Fleck mehr auf der Urlaubslandkarte. Auch und gerade zur Zeit des Sommerfestes, auf das andere Städte nur neidisch schauen können.

U wie Umsatz: Darüber hüllen sich die Wirte in Schweigen. Man weiß nur so viel: Das Risiko ist wie bei allen Freiluftereignissen in unseren Breiten hoch.

V wie Verkehr: Das Angebot an Parkhäusern in der Stuttgarter Innenstadt ist riesig. Dennoch empfiehlt es sich, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Die Verkehrsbetriebe sind mit ausreichenden Stadtbahnzügen und nächtlichem Einsatz dafür ausgerüstet.

W wie Wetter: Die Meteorologen versprechen für den heutigen Samstag ein ungetrübtes Vergnügen, aus den Wolken wird kaum Regen fallen. Am Sonntag könnte es allerdings die eine oder andere Dusche geben. Bei anhaltend warmen Temperaturen fast kein Problem.

X wie XXL: So groß sind die Cocktails, die in Flirt-Stimmung bringen.

Y wie (Ol-)ympia: Die Übertragung der Wettkämpfe aus London bis weit in die Nacht ist vielleicht für manche ein Grund, dem Sommerfest fernzubleiben. Aber doch nicht an allen Abenden!

Z wie Zukunft: Ein Ende dieses sommerlichen Vergnügens ist nicht abzusehen, wird versprochen. Zum Glück.