Die Ü60-Fasent der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Die Organisatoren stellten ein buntes Programm auf die Beine und sorgten mit ihren schrillen Kostümen für die passende Feierstimmung.
Mit Tanz, Gespräch und Gesang wurde bei der Ü60-Fasent die „fünfte Jahreszeit“ in Ottenheim gefeiert. Seit vielen Jahren gehört die Veranstaltung zu den traditionellen Fasnachtsveranstaltungen in Schwanau und auch in dieser Saison wurde bei bester Stimmung im evangelischen Gemeindehaus gefeiert.
Abseits von Party und Getose stand das Brauchtum im Fokus. So wurde ein Fest der Ökumene gefeiert und ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Besucher aus ganz Schwanau warfen sich in Schale und zeigten sich mit närrischen Hüten, Perücken oder bunten Kostümen. Eine Mischung aus gemeinsamem Gesang-, Wort- und Tanzbeiträgen sowie die Gelegenheit zum Austausch machten auch in diesem Jahr die Ü60-Fasent aus.
Frauengruppe führt zurück in die 1960er-Jahre
Patrick Fertig und Friedel Schäfer freuten sich, die Gäste im Gemeindehaus begrüßen zu dürfen. „Närrisch geschmückt und kunterbunt möchten wir die Zeit in Heiterkeit verbringen”, so Schäfer. Zeit zum Fröhlichsein – so stimmten die Besucher zu Beginn das „Odner Fasentlied“ aus der Feder von Bernhard Benz und Rudolf Schüssele an. Volkslieder wie „Es gibt kein Bier auf Hawaii”, „Kornblumenblau”, „Bergvagabunden” oder „Lustig ist das Zigeunerleben” luden nicht nur zum Mitsingen, sondern auch zum Schunkeln ein und so mancher hakte beim Nachbarn ein und schwang sich im Takt. Die zwei Seniorinnen auf der Bank (Ruth Kaltenbach und Hildegard Hensel) widmeten sich humorvoll einem „schönen Hut”. Auch wenn dieser 40 Jahre auf dem Buckel habe, sei er es wert, dass er täglich getragen würde.
In die 1960er-Jahre ging es mit der Tanzgruppe um Ilselore Erb. In schwingenden Röcken und roten Haarbändern wirbelten die Frauen zu „Twist again” durch das Gemeindehaus, während die Besucher begeistert mitklatschten. Die beiden Odner „Putzperlen“, verkörpert durch Silke Weber und Ruth Kaltenbach, philosophierten humorvoll über den Alltag des neuen Ortsvorstehers, des Bürgermeisters und über „vier sind Schwanau”. Während man im Edeka-Markt hin und wieder suchen müsse, wo was zu finden sei, herrsche auf dem Friedhof Ordnung: Die, die dort liegen, lägen immer am selben Platz.
Bürgermeister ist bei der Polonaise mit dabei
Musterschüler und Diakon Werner Kohler gab einen humorvollen Einblick in einen Schulalltag: „Also lautet der Beschluss, dass der Mensch was lernen muss”, so Kohler, der augenzwinkernd Situationen zwischen Lehrer und Schüler schilderte und gar nicht nachvollziehen konnte, warum es „erste Klasse“ hieße und Holzbänke in den Schulräumen stünden. Beim Griff zur Gitarre stimmten auch die Besucher mit ein. So gab er eine Mundartversion von „Marmor, Stein und Eisen bricht” zum Besten.
Zwischen den Beiträgen wurde zum Schunkeln und Singen eingeladen. Auch bei einer Polonaise durch das Gemeindehaus machten die Besucher – darunter auch Schwanaus Bürgermeister Marco Gutmann – begeistert mit. Nach einem bunten Programm waren die Besucher zum Verweilen bei Kaffee, Kuchen und herzhaften Speisen eingeladen.