Hermann Acker (von links), Oliver Zeller, Oliver Hauer, Thomas Schefold und Christian Kinzel freuen sich auf das Turnie Foto: Cools

Seit fast 30 Jahren bietet Oberndorf etwas, das in der Region einmalig ist: hochklassigen internationalen Fußball der Stars von morgen. Nach zwei Jahren Pause rollt der Ball endlich wieder beim Internationalen U19-Fußball-Turnier.

Oberndorf - Es ist zwar schon das 29. Jahr für die Organisatoren, aber pandemiebedingt "erst" das 27. Turnier. Dieses Mal findet es eine Woche früher als sonst, vom 29. bis zum 31. Juli, statt. Und auch sonst ist Manches anders.

Bei der Organisation des Turniers stehen die Veranstalter vor denselben Problemen, die gerade jeden beschäftigen. Wie kann man angesichts enorm gestiegener Kosten weitermachen? Das beziehe sich nicht nur auf die Bereiche Energie und Transport – schließlich müssen die Mannschaften teilweise aus großer Entfernung zum Turnier anreisen – sondern auch auf Übernachtungsmöglichkeiten und Verpflegung, wie Organisator Oliver Hauer im Pressegespräch am Donnerstag erklärte.

Einziges namhaftes Turnier

Glücklicherweise seien nahezu alle bisherigen Sponsoren noch im Boot und hätten teils Verträge für die nächsten Jahre unterzeichnet, was der Veranstaltung Rückenwind gebe. Hinzu kommt, dass das Internationale U19-Fußball-Turnier in Oberndorf in diesem Jahr laut Hauer das einzige namhafte Turnier dieser Art in Deutschland sein wird. Ähnliche sportliche Veranstaltungen seien abgesagt worden.

Bei den teilnehmenden Mannschaften habe man sich auf "Traditionsteams mit großem Fanpotenzial" konzentriert, meinte Hauer. Zudem sei es, ebenfalls aus Pandemiegründen, alles andere als einfach gewesen, ausländische Teams für das Turnier gewinnen zu können.

Fünf deutsche Teams

Von den acht teilnehmenden Mannschaften sind nun fünf deutsch, eins dänisch, eins schottisch und eins brasilianisch. Besonders in Brasilien habe das Turnier für talentierte Nachwuchsfußballer eine breite Fanbasis. Für die Oberndorfer eine besondere Freude: Mit dem SC Freiburg wird auch der Oberndorfer Ruben Müller beim Turnier dabei sein.

Eben vom FC Barcelona zu Paris St. Germain gewechselt, war der niederländische U16-Nationalspieler Xavi Simons 2019 bei Autogrammjägern besonders gefragt:

Was sich im Laufe der Jahre deutlich gewandelt habe, sei die Professionalität, sagte Hauer. Wo früher ein Feldbett und irgendeine Mahlzeit genügten, werde mittlerweile mit 25 Spielern und zehn Mannschaftsbetreuern angerückt und genau abgefragt, was es wann an Verpflegung für die Spieler gibt. Auch das mache die Organisation natürlich aufwändiger und teurer, so Hauer.

Foodtrucks für Verpflegung

Oliver Zeller von der Spielvereinigung Oberndorf, der wie Oliver Hauer von Tag eins an beim U19-Turnier dabei war und mit der SVO erneut die Bewirtung übernimmt, gab eine Änderung bekannt.

So wird diesmal nicht am Sportheim gegrillt und gekocht. Stattdessen werden Foodtrucks anrollen. Damit wolle man zum einen das Essensangebot aufwerten, so Zeller, zum anderen aber auch das Organisationsaufkommen in Sachen Helfer reduzieren. Bislang waren immer rund 180 bis 220 Helfer am Turnierwochenende im Einsatz. Beim Sportheim werde es aber Kaffee und Kuchen und genügend Sitzmöglichkeiten geben.

Auf acht Hotels verteilt

Was die Organisatoren derzeit am meisten beschäftigt, sind die Themen Sponsoren und Unterbringung der Spieler, erklärte Organisator Thomas Schefold. Weil die Gruppen immer größer würden, habe man die Teams diesmal in insgesamt acht verschiedene Hotels in der Region einquartiert – von Deißlingen bis Empfingen und von Sulgen bis Leidringen.

Für die Zuschauer, die sich das Turnier lieber vor dem Fernseher statt vor Ort anschauen wollen, werden alle Spiele mithilfe eines neuen Kamerasystems, das den Ball verfolgt, aufgezeichnet und gestreamt.

Stars von morgen fördern

Christian Kinzel als Vertreter der Kreissparkasse Rottweil, die Partner und Titelsponsor des Turniers ist, meinte, Sport verbinde vor allem deshalb, weil man ihn unabhängig von Alter und Herkunft gemeinsam machen könne. Umso wichtiger sei es, ihn und im Speziellen die jungen Kicker, die den Unterbau der Profis darstellen und die Stars von morgen sind, zu fördern.

"Nun kommt das Leben nach der Pandemie wieder so richtig in Gang", freute sich Oberndorfs Bürgermeister Hermann Acker beim Pressegespräch. Das Internationale U19-Fußball-Turnier habe einen wesentlichen Anteil an dem, was in Oberndorf geboten werde und Publikum anlocke. Es seien Veranstaltungen wie diese, die eine Stadt lebenswert und attraktiv machten, so Acker.

Er zollte den Organisatoren Respekt dafür, "auch nach der Pandemie nicht müde" geworden zu sein und sicherte die volle Unterstützung der Stadt zu. "Kommen Sie auf uns zu. Wir sind für Sie da, wenn Sie uns brauchen", versprach er. Ein Angebot, auf das die Veranstalter sicher gern zurückkommen werden. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, denn in nicht einmal mehr zwei Monaten rollt wieder der Ball.

Weitere Informationen: www.u19-oberndorf.com