In der Conference League landete die SG Empfingen auf dem vierten Rang. Im Spiel um Platz 3 gab es ein 1:2 gegen den KSC. Foto: Andreas Wagner

Beim U11-Schwarzwald-Cup trafen am Wochenende zahlreiche europäische Topklubs aufeinander. Ein lokales Team sorgte zudem für eine große Überraschung.

Der Nordschwarzwald wurde am Wochenende zum Treffpunkt zahlreicher europäischer Topklubs – jedoch nicht im Herrenbereich, sondern in den Altersklassen U12 und U11. In Freudenstadt wurde nämlich der U11-Schwarzwald-Cup ausgetragen.

 

Ein Ambiente, dass es selten gibt

Das Turnier erstreckte sich über Samstag und Sonntag, schließlich nahmen sogar Gästeteams aus Tschechien, Belgien und Nordmazedonien den weiten Weg nach Freudenstadt auf sich. „Die Gästeteams waren sehr zufrieden mit dem Ambiente und den sieben Spielfeldern auf engem Raum. Vor allem die Eltern waren begeistert, weil es ein solches Turnier in dieser Form selten gibt“, blickt Thomas Wössner auf den U11-Schwarzwald-Cup zurück.

Der Mitorganisator und Trainer des JFV Nordschwarzwald/Dornstetten kann dabei auch sportlich ein positives Fazit ziehen, denn insgesamt wurden vier Cups ausgespielt.

Am Samstag bestritten die 24 Teams zunächst den „Champions-Park-Cup“. Vier Sechsergruppen spielten die Vorrunde aus, ehe es ab dem Viertelfinale um den Titel ging. Die U12 der SG Empfingen schaffte es sogar unter die letzten Acht, scheiterte jedoch mit 1:6 am späteren Champions-Park-Sieger 1. FC Nürnberg.

„Black-Forest-Cups“ sorgen für viel Unterhaltung

Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Königsklasse, denn die Mannschaften spielten eine große Gruppe nach Champions-League-Format aus: Jedes Team bestritt sechs Duelle und qualifizierte sich je nach Abschneiden für den „Black-Forest-Conference-League-Cup“, den „Black-Forest-Europa-League-Cup“ oder den „Black-Forest-Champions-League-Cup“.

Für die Conference League qualifizierten sich die SG Empfingen und die SpVgg Freudenstadt, wo eine zweite Gruppenphase mit zwei Dreiergruppen ausgespielt wurde. Während Empfingen in einer Gruppe mit Eintracht Frankfurt, Barça Academy Zürich und dem SV Elversberg Zweiter wurde, siegte Freudenstadt im Finale gegen Frankfurt mit 3:1.

Am Ende der Ligaphase thronte der FV Löchgau mit fünf Siegen und einer Niederlage an der Spitze, wodurch Löchgau sicher in der Champions League stand – ebenso wie die „rote“ und die „schwarze“ Mannschaft des JFV Nordschwarzwald, die beide mit jeweils zwölf Punkten auf Rang sechs und sieben abschlossen. Nach der Ligaphase ging es in der Champions und Europa League direkt mit dem Viertelfinale weiter.

Im Europa-League-Finale siegte die „blaue“ Auswahl der Stuttgarter Kickers gegen die „weiße“ Auswahl des FC Bayern München (2:0). In der Champions League gab es dann eine große Überraschung: Die „rote“ Auswahl des JFV schaffte es bis ins Finale, auch wenn 1860 München schließlich den Titel holte (1:2).

Schweizer Schiedsrichter machen es vor

„Wir sind nicht ergebnisorientiert, das ist zweitrangig. Die Ausbildung der Kinder steht über allem. Trotzdem sind wir natürlich sehr zufrieden mit dem Erreichen des Finals in der Champions League“, lobt Wössner seine Mannschaft.

Trotz des positiven Resümees gab es aus Wössners Sicht aber auch einen kleinen Wermutstropfen: „Wir wollten mindestens ein Drittel der Spiele mit offiziellem Schiedsrichter bestreiten. Leider haben wir letzte Woche noch eine Absage bekommen, weshalb mehr Eltern pfeifen mussten, als eigentlich geplant.“

Trotzdem sieht Wössner einen möglichen Lösungsvorschlag für Deutschlands Schiedsrichterunterbesetzung: „Die beiden Trainer von Old Boys Basel haben mir erzählt, dass es in der Schweiz ein Überangebot an Schiedsrichtern gibt. Dort bekommt ein Unparteiischer für so ein Turnier wie bei uns eine fixe Vergütung von 250 Schweizer Franken. Vielleicht sollten die Schiedsrichter in Deutschland besser bezahlt werden.“