Twitter hat den Account von Kanye West gesperrt. Foto: AFP/OLIVIER DOULIERY

Der Onlinedienst Twitter hat am Freitag das Konto des Rappers Kanye West gesperrt. Dieser hat mit einem bedenklichem Tweet erneut gegen die Richtlinien verstoßen – auch wenn der Post gelöscht wird.

Kanye West ist zuletzt oft wegen diverser antisemitischen Äußerungen aufgefallen – nun hat der Rapper erneut für einen Skandal gesorgt. Als Konsequenz ist sein Twitter-Account abermals gesperrt worden. Twitter-Chef Elon Musk schrieb am Freitag zur Erklärung: „Ich habe mein Bestes versucht. Trotzdem hat er erneut gegen unsere Richtlinien gegen Anstiftung zur Gewalt verstoßen. Der Account wird suspendiert“.

 

Laut Medienberichten bezieht sich Musk dabei auf einen mittlerweile gelöschten Tweet von West. Der 45-Jährige hat demnach ein Bild eines mit einem Hakenkreuz verflochtenen Davidsterns gepostet. Bei Twitter war West schon einmal gesperrt worden. Musk schrieb damals, er habe mit West gesprochen „und meine Besorgnis über seinen jüngsten Tweet ausgedrückt - die er, glaube ich, sich zu Herzen genommen hat“.

Adidas beendet Zusammenarbeit

Zudem sorgten Sympathiebekundungen für Adolf Hitler für Kritik, die West laut Medienberichten in einer Show auf der rechten Webseite Infowars geäußert haben soll. Im Netz ist das Video der Sendung von US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones zu sehen - angeblich mit Kanye West. Angeblich, denn das Gesicht ist wegen einer strumpfartigen Maske nicht zu erkennen. Die Vereinigung Republican Jewish Coalition sprach auf Twitter nach der Show von „einer schrecklichen Jauchegrube gefährlichen, bigotten Judenhasses“.

Die aktuellen Fälle stehen in einer Reihe ähnlicher Vorfälle um den Rapper, der sich mittlerweile Ye nennt. So hatte jüngst der Sportartikelhersteller Adidas die Partnerschaft mit West wegen dessen antisemitischen Äußerungen beendet.

Auch Twitter-Alternative wendet sich von West ab

Zudem wurde bekannt, dass West die vor allem bei Anhängern von Ex-Präsident Donald Trump populäre Twitter-Alternative Parler nun doch nicht kaufen wird. „Parlement Technologies möchte hiermit bestätigen, dass das Unternehmen in gegenseitigem Einvernehmen mit Ye die Pläne zum Verkauf von Parler beendet hat. Diese Entscheidung wurde im Interesse beider Parteien Mitte November getroffen“, teilte das Unternehmen, zu dem Parler gehört, am Donnerstag auf einem nicht-verifizierten Twitter-Account mit. Zahlreiche US-Medien zitierten zudem eine Sprecherin des Unternehmens, die den Inhalt des Tweets bestätigte.

Im Oktober hatte es noch geheißen, der Verkauf solle noch in diesem Jahr abgewickelt werden. Nähere Details etwa zum Preis teilte das Unternehmen damals nicht mit.

Parler bezeichnet sich als eine auf Redefreiheit ausgerichtete Online-Plattform. Der noch vergleichsweise kleine Dienst war als eine Art Twitter-Kopie gestartet, auf der alles erlaubt war. Weil Beiträge entdeckt wurden, die unter anderem zu Gewalt gegen konkrete Personen aufriefen und den Nationalsozialismus verherrlichten, war Parler zeitweise aus Apples App Store entfernt worden.