Der TVW um Daniel Naumann erlebte in Schmiden ein Wechselbad der Gefühle. Foto: Kara

In der Baden-Württemberg-Oberliga hat der TV Weilstetten den ersten Sieg eingefahren. Nach einer sehr starken ersten Halbzeit geriet der Erfolg in Schmiden allerdings noch in Gefahr.

Das war nichts für schwache Nerven. Noch am Tag danach ist TVW-Coach Gerrit Jung die Erleichterung anzuhören, dass am Ende der Baden-Württemberg-Oberliga-Partie in der Sporthalle beim Schulzentrum in Fellbach-Schmiden ein 33:30-Erfolg zu Buche stand. "Wenn wir wieder gut gespielt und nichts geholt hätten, dann wäre die Stimmung vielleicht gekippt", vermutet Jung. Aber so heißt es: Der erste Sieg ist endlich unter Dach und Fach.

30 "brutal gute" Minuten

Das war aber ein hartes Stück Arbeit, auch wenn es zunächst nicht ganz danach aussah. Denn nach einem bis zum 5:5 offenen Spiel setzten sich die Lochen-Füchse durch Treffer von Daniel Naumann, der zweimal traf, Tim Singer und Fabian Mayer auf 9:5 ab und lagen danach die gesamten ersten 30 Minuten deutlich in Front. "Wir haben eine brutal gute erste Halbzeit gespielt", freute sich Jung, dass diesmal auch die Wechsel keinen Bruch ins Spiel brachten und die TVW-Sieben jederzeit ihren Rhythmus behielt. Mit einer "brutalen Intensität" (Jung) brachten die Gäste eine Fünf-Tore-Führung in die Pause.

Fuß vom Gaspedal – Spiel kippt

Doch danach nahmen die Weilstetter den Fuß vom Gaspedal. Am Spielfeldrand musste sich Trainer Jung die Haare raufen, dass seine Jungs Schritt für Schritt den Vorsprung einbüßten. Als noch drei Tore übrig waren (20:23) versuchte er, mittels einer Auszeit, sein Team noch einmal wachzurütteln und die Energie der ersten Halbzeit zu wecken, doch nach 46:34 Minuten hatten die Gastgeber mit 26:25 die Führung übernommen. "Wir hatten nicht mehr die Tiefe im Spiel", versucht sich Jung in der Ursachenforschung, "und in der Abwehr kamen wir immer einen Schritt zu spät, das hat dem Gegner die Räume aufgemacht."

Paraden von Keeper Brückner

Der Wechsel der Führung war allerdings eine Art "Hallo-Wach-Macher" für die Lochenfüchse, die die Leidenschaft der ersten Halbzeit wiederfanden, angetrieben von Paraden des Keepers Jens Brückner – und zur Erleichterung ihres Coaches an der Seitenlinie – wieder in die Siegspur fanden und trotz einiger kritischer Phasen den Sieg in diesem "letzten Endes ja eigentlich Endspiel" (Jung) in trockene Tücher brachten.

War das der Knotenlöser?

Jung hoftt jetzt darauf, dass "das ein kleiner Knotenlöser war, denn der nächste Brocken wartet ja schon nächste Woche auf uns". Wohl wahr: Es kommt H2Ku Herrenberg, das am Samstag mit dem TSV Heiningen nicht gerade Laufkundschaft mit 29:17 in die Schranken verwiesen hat. Aber ohne den Rucksack, nicht gewonnen zu haben, wird es definitiv einfacher, "und zu Hause haben wir ja noch keinen Zweier geholt", meint Jung augenzwinkernd. Dann wird es wohl Zeit.

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