Mit vollem Elan gehen die St. Georgener Spieler das entscheidene Heimduell gegen Müllheim an. Foto: Michael Kienzler

Der TV St. Georgen steht zum zweiten Mal – nach 2018 – vor dem Aufstieg in die Südbadenliga. Wir sprachen mit dem Abteilungsleiter Stephan Lermer.

Besser kann ein Drehbuch am letzten Saisonspieltag der Landesliga-Meisterrunde nicht geschrieben werden. Die Handballer des TV St. Georgen können am Samstag (20 Uhr) mit einem Sieg im Heimspiel gegen die HG Müllheim ihren zweiten Platz (18:8 Punkte) verteidigen. Dies würde nach 2018 zum zweiten Mal den St. Georgenern den Aufstieg in die Südbadenliga bescheren, denn der Meister TuS Steisslingen hat am vergangenen Wochenende offiziell auf den Aufstieg verzichtet. Sollte der TVS remis gegen Müllheim spielen – und die HSG Dreiland (3./17:9) zeitgleich in Schenkenzell gewinnen, dann käme es sogar zu zwei Entscheidungsspielen zwischen St. Georgen und der HSG Dreiland. Wir sprachen vor diesem spannenden Samstagabend mit TVS-Abteilungsleiter und Spieler Stephan Lermer.

Herr Lermer, unverhofft kommt also im Handball doch öfters. Hand aufs Herz, waren Sie und die Mannschaft überrascht, als sie vor knapp einer Woche vom Verzicht der Steisslinger hörten?

Ja und nein. Wir hatten uns ja in den vergangenen Tagen um Informationen aus Steisslingen bemüht und hörten dies und das. Seitdem es am Samstag dann offiziell wurde, dass sie auf den Aufstieg verzichten, war unsere Gefühlslage natürlich eine besondere. Jetzt haben wir es in der Hand, als Vizemeister den Aufstieg zu schaffen.

Wie war die Stimmungslage bei der Mannschaft vor diesem »Endspiel« gegen Müllheim im Training?

Absolut fokussiert. Alle Gespräche nach den Trainingseinheiten drehten sich allein um dieses Spiel am Samstag. Die Jungs wollen den Aufstieg nun klarmachen.

Was für ein Spiel erwarten Sie gegen den Tabellenvierten Müllheim?

Eine sehr enge und intensive Partiel. Die werden uns nichts schenken. Im Hinspiel haben wir ja knapp verloren.

Die Rossberghalle wird aus allen Nähten platzen.

(lacht). Davon können wir ausgehen. Die Fans haben uns nach der schweren Corona-Zeit in den vergangenen Monaten hervorragend unterstützt. Dieser Abend wird auch für sie so etwas wie ein Sahnehäubchen auf diese Saison.

Eine Aufstiegsfeier ist sicherlich noch nicht einmal ansatzweise geplant.

Nein, erst wollen wir das Spiel gewinnen. Unser Team ist spontan und einfallsreich genug, es im Falle des Falles dann richtig krachen zu lassen.

Einige aus der jetzigen Mannschaft erlebten damals schon das nur einjährige Intermezzo in der Südbadenliga bei nur drei Siegen mit.

Ja, und ich denke, dass gerade diese Jungs bei einem erneuten Aufstieg einiges noch sportlich von damals gerade rücken wollen.

Was würde denn ein zweites Mal Südbadenliga für die Mannschaft bedeuten?

Sicherlich gäbe es eine große Vorfreude darauf. Der Sprung von der Landesliga in die Südbadenliga ist groß. Aber unsere Jungs, die das damals miterlebten, haben an Erfahrung dazugewonnen. Aber klar, es würde für uns in erster Linie um den Klassenerhalt gehen.

Der Kader bleibt zusammen?

Unsere Trainer Jonas Herrmann und Jan Holzmann bleiben. Niclas Grieshaber und Tobias Hänse werden aus privaten Gründen kürzertreten. Robin Schmidt wird uns in Richtung Steisslingen verlassen. Zurück kommt Marvin Böhlefeld aus der Oberliga Mannschaft der HSG Konstanz, das ist sicherlich ein Königstransfer.