Foto: SWR / Stephanie Schweigert

Er hat sich viel vorgenommen, dieser Jubiläums-Tatort. Von den ganz großen Themen erzählt er – Liebe und Tod. Das kann schnell rührselig und kitschig werden, doch dieser Krimi hält die Balance. Wie fanden Sie's?

Stuttgart - Er hat sich viel vorgenommen, dieser Jubiläums-Tatort. Von den ganz großen Themen erzählt er – Liebe und Tod. Das kann schnell rührselig und kitschig werden, doch dieser Krimi hält die Balance. Weil er seinen Figuren und seiner Geschichte traut.

Der über 80 Jahre alte Willy Schubert stirbt an einer Medikamentvergiftung. Wer war's? Die demente Ehefrau, der klamme Sohn, der ehrgeizige Schwiegersohn oder die mit Beruf, ihren zwei Kindern und der Pflege der Eltern überforderte Tochter? Für die Kommissare Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) sind alle verdächtig. Da braucht es keine wilde Hatz, kein Waffengefuchtel, das Duo wie der Zuschauer müssen zuhören, beobachten.

Fein gesponnen sind die Fäden. Regisseur Eoin Moore behält immer seine Protagonisten im Blick, entwickelt die Geschichte schlüssig, ohne große Abstecher und Ablenkungen - was funktioniert, weil das Ensemble vorzüglich ist. Allen voran Bibiana Zeller als Witwe Brise Schubert.

Am Ende gibt es keinen Mörder: Willy Schubert wählte den Freitod, seine Frau reichte ihm die Medikamente. Liebe und Tod - wenn man davon spannend und unterhaltsam erzählen kann, dann ist ein Krimi geglückt. So wie dieser "Tatort".