Der TuS Nonnenweier ist souveräner Meister der Handball-Bezirksklasse und spielt in der kommenden Saison in der Landesliga. Foto: Wendling

Der TuS Nonnenweier ist am Ziel: als Meister der Bezirksklasse steigt das Team in die Landesliga auf. Die Initialen ihres 2020 verstorbenen Trainers tragen sie dabei auf dem Trikot – und besuchten nach dem Titelgewinn gemeinsam sein Grab.

Eine Meisterschaft ist für jeden Sportler etwas besonders, da macht der Titel des TuS Nonnenweier in der Handball-Bezirksklasse keine Ausnahme. Im Gegenteil, nach mehreren Versuchen ist der Mannschaft aus dem Ried am Gründonnerstag der Aufstieg in die Landesliga gelungen.

Für die Mannschaft begann danach ein Partymarathon über die Osterfeiertage, an denen es für Spieler und Trainer auch sehr emotional wurde. Denn gemeinsam besuchte die Meistermannschaft das Grab ihres vor knapp zwei Jahren verstorbenen Trainers Thomas Welle. "Das war sehr emotional", sagt Robin Ziegler, Trainer der Nonnenweierer. Welle hatte die Mannschaft und den Verein seit 2015 geprägt. Das wird auch im Gespräch mit Ziegler, der unter Welle spielte und der ein sehr gutes Verhältnis zu ihm hatte, klar. "Wir tragen seine Initialen auch auf unserem Trikot", erzählt der Trainer.

In den Spitzenspielen souverän aufgetreten

In diesen Trikots wird das Team auch in der Landesliga spielen, in die man nun aufsteigt. "Es war auch einfach an der Zeit", sagt Ziegler zum Aufstieg. Dabei hatte die Saison für sein Team nicht gut angefangen, am ersten Spieltag verlor der TuS direkt beim direkten Aufstiegskonkurrenten aus Oppenau. Danach jedoch lief es, "abgesehen von einer Schwächepartie gegen Hofweier", so Ziegler. Ansonsten jedoch dominierte seine Mannschaft die Liga. "Die Spitzenspiele haben wir schon souverän gewonnen", sagt der Trainer. Auch im Spiel mit der HSG Ortenau Süd II am Gründonnerstag ließ der TuS vor vollen Rängen keine Zweifel daran, wer gewinnen wird.

In der kommenden Saison wird das anders werden, in den allerwenigsten Spielen gehen die Nonnenweierer als Favorit in die Partie. Das weiß auch Ziegler, der sich keine Illusionen macht. "Es wird auch Niederlagen geben, und es wird auch deutliche Niederlagen geben. Damit müssen wir dann auch umgehen", blickt er auf die Landesliga-Saison, in der es für den TuS einzig und allein um den Klassenerhalt gehen wird.

Ein Fokus wird dann auch wieder die Abwehr sein. "Ich würde sagen, dass unsere 3:2:1-Abwehr in dieser Saison der Schlüssel zum Erfolg war", sagt Ziegler. Dass diese jedoch in der Landesliga vor größere Herausforderungen gestellt wird als in der Bezirksklasse ist logisch. "Da müssen wir auch körperlich noch zulegen", sagt der Trainer, für den es aller Voraussicht nach in der kommenden Saison zum Duell mit seinem Heimatverein Ottenheim kommen wird. Denn der Rivale aus dem Ried wird wohl aus der Südbadenliga absteigen und dann in der Landesliga auch in Nonnenweier aufschlagen. Neben Ziegler spielt dann auch Yannick Métier gegen seinen Ex-Club – er wechselt im Sommer nach Nonnenweier.

Heimstärke soll auch weiterhin Trumpf sein

Wenn es nach Ziegler geht, soll die dortige Halle auch in der höheren Liga eine Festung werden. "Wir haben in dieser Saison zu Hause noch nicht verloren, dass soll sich im letzten Heimspiel auch nicht ändern", gibt Ziegler ein letztes sportliches Ziel für diese Saison aus. Am 7. Mai kommt die Scutro-Reserve nach Nonnenweier, eine Woche später beschließt der TuS die Saison bei der HSG Hanauerland II.

Nach zuletzt ein paar Tagen ohne Training startet morgen in Nonnenweier wieder der Trainingsbetrieb, "die erste Party ist vorbei", sagt Ziegler schmunzelnd. Komplett beendet sind die Feierlichkeiten jedoch noch nicht, derzeit wird die Abschlussfahrt geplant. Wohin es geht, ist im Gegensatz zur Meisterschaft jedoch nicht entschieden.