In der Bitzer Turnhalle flogen Kugeln und Säckchen. Rund 20 Gäste mit und ohne Handicap erlebten gemeinsam einen inklusiven Nachmittag, zu dem der örtliche Turnverein eingeladen hat.
Zwei Bahnen, vier Gruppen und viele Kugeln, die durch die Halle fliegen – so sah es in der Turnhalle beim Turnverein Bitz (TV) aus.
Die Boule-Gruppe des Vereins, die seit 2008 besteht, lud zu einem besonderen Nachmittag ein. Gemeinsam mit rund 20 Gästen, darunter Mitglieder von „Barrierefrei on Tour“, der Amsel-Gruppe und „Mobil mit Behinderung“, wurde Boule gespielt.
Die Idee zum gemeinsamen Spiel gab es schon lange
Die Idee, gemeinsam Boule zu spielen, bestand schon länger, erzählt TV-Vorsitzender Manfred Spiller. Ursprünglich sollte die Veranstaltung im vergangenen Jahr auf der neuen Außenanlage des Bewegungsparks stattfinden.
Doch das Wetter machte immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Als kleine Entschädigung wurde der Termin nun in die Halle verlegt.
Die Boule-Spieler geben ihr Wissen weiter
Zunächst erhielten die Teilnehmer eine kurze Einführung von den erfahrenen Spielern des TV Bitz: Sie erklärten die Regeln, den Spielablauf und wie die Kugel idealerweise geworfen werden sollte.
Danach wurden sie in vier Gruppen eingeteilt, die aus Laien und Profis bestanden, und die Spiele gingen los. Das Ziel: die eigenen Kugeln so nah wie möglich an das „Schweinchen“ – eine kleinere Zielkugel – heranzuspielen. Das Team, das zuerst 13 Punkte erreicht, gewinnt die Partie.
Für viele der Teilnehmer war es das erste Mal, dass sie Boule spielten. Doch das stellte kein Problem dar. Das Spiel wurde so gestaltet, dass alle mitmachen konnten – unabhängig von körperlichen Einschränkungen.
Vom Garten des Vorstands aufs Boccia-Feld
Neben dem Boule-Spiel sorgten zwei Cornhole-Anlagen für Abwechslung. Auch hier flogen die Säckchen mit viel Begeisterung durch die Luft.
Ute Tatzel-Nowel, Kontaktgruppenleiterin von „Barrierefrei on Tour“, war begeistert: „Es sind Spiele, die in einer niedrigen Höhe stattfinden und auch wir in Rollstühlen problemlos spielen können.“
Es gab aber auch kleine Hürden: Für Rollstuhlfahrer war es beispielsweise schwierig, die Kugeln und Säckchen wieder aufzusammeln. Dank gegenseitiger Unterstützung war das aber kein Problem: Teammitglieder, die etwas mobiler waren, nahmen sich dieser Aufgabe an.
Auch in der Zukunft soll gemeinsam gespielt werden
Die Idee zur Gruppe entstand vor Jahren im Garten des damaligen Vorstands. Aus den alten Leichtathletikanlagen wurden dann Boule-Felder, und die Sprunggrube verwandelte sich in ein Boccia-Feld, wie TV Vorstand Manfred Spiller schmunzelnd erzählt. Heute zählt die Gruppe rund 20 Mitglieder und hat seit dem vergangenen Jahr eine neue Boule-Anlage.
Für die Zukunft sind weitere gemeinsame Aktionen mit den Gruppen „Barrierefrei on Tour“, der Amsel-Gruppe und „Mobil mit Behinderung“ geplant. Im Mai soll die Einweihung der Außenanlagen mit den Gruppen stattfinden. Auch darüber hinaus sollen regelmäßige Begegnungen stattfinden.
„Es geht uns nicht nur um den Sport, sondern vor allem um das Miteinander“, betont Spiller.