Statt Holz gibt es in der Oberjettinger Turnhalle eine Schallschutzdecke und moderne LED-Leuchten. Das sind zwei der Maßnahmen, die der Gemeinderat in Jettingen jetzt beschlossen hat.
Freund und Leid liegen bisweilen auch in einer großen Halle nah beieinander: In der Turnhalle Oberjettingen, wo gerade umfangreiche Sanierungen im Gange sind, hat sich herausgestellt, dass ein Komplettaustausch der Heiz- und Lüftungsanlage gar nicht nötig ist. Kleinere Anpassungsmaßnahmen reichen aus.
Aber: Die Halle ist zu laut. Daher hat der Gemeinderat in seiner Sitzung jetzt beschlossen, die Holzdecke mit Schallschutzelementen zu verkleiden.
Timo Walter, Leiter Hoch- und Tiefbau bei der Gemeinde, lieferte die Details zur Sanierung der mehr als 50 Jahre alten Halle. Demnach habe eine Fachkraft für Arbeitssicherheit festgestellt, der Lärmpegel während des Sportunterrichts entspreche nicht dem zulässigen Maß.
Chance für LED-Beleuchtung
Es bestehe aber die Möglichkeit, die Holzdecke mit Schallschutzelementen inklusive Schallschutzdämmung zu „ertüchtigen“. Clea Dürner von den Grünen begrüßte das spontan: „Die Lehrkräfte sind von dem Lärm extrem gestresst.“
Kommt der Schallschutz, müssen auch die Deckenleuchten weg. Das sei die Gelegenheit, die alten Neonröhren durch eine moderne LED-Beleuchtung speziell für Sportstätten zu ersetzen. Das kostet dann rund 29 000 Euro, bringt aber eine Stromersparnis von 35 Prozent, beziehungsweise 3000 Kilowattstunden pro Jahr. Auf diese Weise spart die Gemeinde jedes Jahr 1200 Euro.
Sicherheitsbeleuchtung erforderlich
Von der Größe her gilt in der Turnhalle Oberjettingen die Versammlungsstätten-Verordnung. Daher besteht die Notwendigkeit, eine Sicherheitsbeleuchtung einzubauen, was zusätzlich 12 500 Euro kostet.
Weiter ist geplant, die Nordfassade der Halle mit einem Wärmedämmverbundsystem für rund 48 000 Euro zu versehen, was den Heizbedarf nochmals reduziert.
Unter dem Strich bleibt es bei den bisher vorgesehenen Gesamtkosten, so dass die Förderstelle bereits grünes Licht zu den Baumaßnahmen gegeben hat.
Der Gemeinderat hat die Maßnahmen einstimmig beschlossen. Bürgermeister Hans Michael Burkhardt ist davon überzeugt, dass es sich vom Kosten-Nutzen-Verhältnis her um „richtig gute Maßnahmen“ handelt. „Dann sind wir für die nächsten 40 Jahre gerüstet.“
Ott gefällt alte Holzdecke
Nur Hans-Martin Ott (CDU) fiel es schwer, sich von der alten Decke zu verabschieden: „Das Holz sah schön aus – das Neue nicht.“ Aber auch er ließ sich schließlich überzeugen, dass die Holzdecke durch „moderne Architektur“ ersetzt wird.
Geplant ist, Decke und Beleuchtung in den Sommerferien zu modernisieren. In den Sommerferien 2024 soll dann die letzte Renovierungsmaßnahme kommen: ein neuer Bodenbelag.
Weitere Baumaßnahmen beschlossen
Weitere Baumaßnahmen, die der Jettinger Gemeinderat beschlossen hat, betreffen die Gemeinschaftsschule (GMS). Im dortigen Hauswirtschaftsraum stehen Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsarbeiten an. Kostenpunkt: rund 31 000 Euro. Hinzu kommen Elektroarbeiten im Hauswirtschaftlichen Fachraum der GMS für knapp 46 000 Euro.
Das Parkplatzkonzept für die Vereinskapelle in Oberjettingen hat der Gemeinderat für knapp 76 000 Euro vergeben, die Beleuchtung am Partnerschaftsplatz für 35 000 Euro.