Der Dotternhausener Trainer Manuel Thomas (rechts) kann auf ein starkes Team in der nächsten Runde bauen. Foto: Schatz Foto: Schwarzwälder Bote

Turnen: SV Dotternhausen bereitet sich mit stark verstärktem Team auf Saison vor

Die Saison 2020 der Kunstturner ist wie in vielen anderen Sportarten auch aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen worden. Manuel Thomas war als Trainer in einer Doppelfunktion für die Verbandsliga-Turner der TG Schömberg und das Kreisliga-Team des SV Dotternhausen zuständig. Sein Ziel war, die beiden Mannschaften in naher Zukunft zusammenzuführen. Doch wie ist der aktuelle Stand der Dinge?

Herr Thomas, Ihr Wunsch war, dass die beiden Vereine eine Wettkampf-Gemeinschaft bilden. Was bewegte Sie zu diesen Überlegungen?

Die Personaldecke bei der TG Schömberg wurde in den letzten Monaten dünner. Kevin Weckenmann beendete seine sportlichen Laufbahn, bleibt der TG jedoch als Trainer erhalten. Letztlich waren nur noch fünf Stammturner übrig, mit denen man keine Liga-Saison hätte bestreiten können. Ein weiterer Aspekt war, dass der SV Dotternhausen mit der TGS in den letzten Jahren bei den Aktiven und in der Jugend kooperiert hatte – etwa in der Schülerliga auf Gauebene.

Der Zusammenschluss kommt nun aber doch nicht zustande. Wie wird für die Vereine der Wettkampfsport und die Liga-Saison 2021 aussehen?

Nachdem wir uns freundschaftlich vom Wettkampfsport getrennt haben, werden beide Vereine ihre eigenen Wege gehen. Die Verbandsligaturner Michael und Leandro Eckstein, Tobias und Sebastian Seifriz sowie Niklas Schreijäg werden die Kreisligaturner verstärken und für den SV Dotternhausen an die Geräte gehen.

Welche Ziele verfolgen Sie mit dem SVD?

Mit diesen hochkarätigen Verstärkungen haben wir im Normalfall die Chance, in die Bezirksliga aufzusteigen. Im folgenden Jahr könnte das Team geteilt werden und die zweite Mannschaft wieder in der Kreisliga starten. Auch unsere starken C-Jugendturner Cedric Hoch, Marius Hummel und Eric Pfaff stehen schon in den Startlöchern und könnten die Mannschaft bald ergänzen.

Wie war der Kontakt zu den Turnern in der Zwangspause?

Wir standen in der Corona-Zeit ständig in Kontakt. Ich habe wöchentlich Trainingspläne zusammengestellt, damit sich die Jungs fit halten konnten. Schon nach den ersten Lockerungen seitens der Landesregierung haben wir in kleinen Gruppen im Freien rund um das Sportgelände gearbeitet und uns dabei auf Kräftigungs- und Grundlagentraining konzentriert. Dadurch war der Einstieg nach der Hallenöffnung recht gut und die Mannschaft sehr motiviert.

Wie beurteilen Sie nach der Wieder-Öffnung der Sporthallen den aktuellen Leistungsstand und die Perspektive für weitere Training bis zum Saisonstart?

Der Leistungsstand der einzelnen Turner ist sehr unterschiedlich, generell bin ich aber im Großen und Ganzen zufrieden. Wir absolvieren vom 6. bis zum 8. November ein Trainingslager in Schiltach im Schwarzwald, in dem wir versuchen, neue Wertteile in die Übungen zu integrieren. Unsere Perspektive werden wir auf einen Neubeginn legen und starten zukünftig mit einem großen Team in der STB-Liga. Für die ehemaligen Verbandsligaturner sollte das ein leichtes Spiel sein, für die Jungen ist es sicherlich eine große Motivation, mit den Erfahrenen in einem Team zu starten. Außerdem bekommen auch die jüngeren Nachwuchsturner baldmöglichst die Chance, in die Kreisligamannschaft einzusteigen.

Haben sie schon Pläne, in welcher Aufstellung die Mannschaft an die Geräte gehen wird?

Generell behalte ich es mir vor, kurz vor dem Wettkampf die beste Mannschaft zusammenzustellen. Jedoch gibt es mit den beiden Nachwuchsturnern Chris Schatz und Maximilian Beck zwei Kandidaten, die das Potenzial besitzen, sich in Kürze mit den ehemaligen Verbandsliga-Turnern auf Augenhöhe zu bewegen. Es werden im Lauf der Saison aber auf jeden Fall alle Turner eingesetzt.

Welche Rolle spielt dabei Ihre Erfahrung als langjähriger Oberliga- und Verbandsligaturner?

Auch ich habe meine Turnkarriere in der Kreisliga mit einer Wettkampfgemeinschaft des Turngaues Zollern-Schalksburg begonnen. Danach hatte ich das Glück, bei der TG Schömberg trainieren und in der Verbands- und Oberliga turnen zu können. Dort habe ich mir viel Know-How angeeignet, das ich wöchentlich im Training an meine Jungs weitergebe. Es ist schon ein entscheidender Vorteil, wenn man aus eigener Erfahrung weiß, wie die verschiedenen Teile geturnt werden und wo die Schwierigkeiten liegen. Im Wettkampf ist dann jeder Turner mit seiner Übung auf sich alleine gestellt. Aber meine Jungs wissen, dass sie Fehler machen dürfen. Hier sehe ich mich dann vor allem als Motivator. Solche Momente wollen wir als Chance sehen, um an uns zu arbeiten und besser zu werden.   Die Fragen stellte Rolf Schatz