Es gibt zwar Straßenbahnen im Tunnel wie auf diesem Foto – aber in Deutschland keine gemeinsamen längeren Tunnel für Straßenbahn und Fahrzeuge auf einer Bundesstraße – wie dies in Schiltach der Fall wäre. Foto: Pixabay

Wie kommt möglicherweise eine Straßenbahn von Schiltach nach Schramberg, wenn in Schiltach innerorts alles verbaut ist? Eine Lösung zur Tunnelmitbenutzung schließt die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg aus.

Schramberg/Schiltach - Eine Garage auf der Trasse, wenig Platz beim Altenheim – könnte nicht auch untersucht werden, ob die Straßenbahn, die Schiltach mit Schramberg wieder verbinden könnte, durch ein Tunnel geführt wird? Diese Möglichkeit sieht die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg als "nur schwer vorstellbar" an.

Los Angeles und Neapel als Vorbild

"Zwar finden sich in der Vergangenheit noch weitere Beispiele für Mitbenutzung von Straßentunneln durch Straßenbahnen (etwa Los Angeles oder Neapel), doch ist keiner einer dieser Tunnel mit dem hier genannten Straßentunnel der B462 zu vergleichen, der immerhin über 800 Meter misst. Ein Straßenbahntunnel dieser Länge müsste über eine Zugsicherung verfügen, die dann auch in irgendeiner Form den Personenwagen-Verkehr betreffen/beeinflussen müsste. Derartige Beispiele sind mir nicht bekannt. Für den sehr kurzen Schwabtunnel hätte es dieser wahrscheinlich nicht bedurft," schreibt Yannick Schäffner von der Infrastrukturentwicklung de Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg an Ideengeber Armin Fenske.

In Heidelberg untersucht

"Die Führung einer Straßenbahn durch einen langen Tunnel einer Bundesstraße wurde in den 1990er-Jahren bereits in Heidelberg untersucht und verworfen. Hier bestehen jedoch zwei je zweispurige Tunnelröhren. Angedacht war hier meines Wissens eine eingleisige Führung bei Aufgabe einer MIV-Fahrspur. Eine derartige Lösung kann ich mir in Schiltach nur schwer vorstellen," heißt es weiter.

Darüber hinaus sei zu bedenken, dass jede Form einer Umfahrung durch einen Tunnel auch zu einem Verlust an Erschließungswirkung führt. Es mag zwar kommunikativ schwieriger sein eine Strecke in Bebauungsnähe umzusetzen, jedoch macht eine Bahn nur dann Sinn, "wenn sie dort fährt, wo ihre (potenziellen) Fahrgäste wohnen."