Andreas Bausch und Beate Mayer von der DKMS (Deutsche Knochemarkspende), Bürgermeister Jürgen Roth, Elisabeth Kodweis, Annett Berkenhagen, Bert Jäckle, Heike Züfle, Alfred Pottin und Ottmar Kramer (von links) freuen sich über die erfolgreiche aktion. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder Bote

Typisierungsaktion: Mehr als 400 Menschen lassen sich registrieren / Bürgermeister wird Schirmherr

Eine Flut von Stammzellenspendern kamen dem Aufruf von Heidemarie und Willi zur Typisierungsaktion nach.

Tuningen. Die Tuninger Johanneskirche der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde wurde kurzerhand als Registrierungsraum umfunktioniert, überall standen Tische, wo die Erfassungsbögen ausgefüllt und dann die Speichelentnahme erfolgte.

Jeder hatte drei Wattestäbchen eine Minute lang im Mund zu halten und dann zusammen mit dem Erfassungsbogen abzugeben. Die Proben gehen nun umgehend in das Untersuchungszentrum in Dresden, und man hofft hier, den entscheidenden Stammzellenspender unter den bis zu 16 000 verschiedenen Gewebemerkmalen zu finden.

Heidemarie aus Villingen ist Mitglied der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde. Für die Verantwortlichen der Kirche war schnell klar, dass sie hier aktive Hilfe leisten. So wurde die Spendenaktion ins Leben gerufen.

Auch Tuningens Bürgermeister Jürgen Roth zeigte sich unverzüglich solidarisch und übernahm die Funktion als Schirmherr. Während die Aktion startete, kam mit Willi aus Immendingen ein weiterer Blutkrebserkrankter hinzu und konnte sich der Aktion anschließen.

Sein Bruder Alfred bekam die Information, dass in Tuningen eine Registrierungsaktion stattfindet, er nahm Kontakt auf und so konnte gleich für zwei Personen die Hilfsaktion gestartet werden. Er selbst hatte mit vielen Vereinen in den vergangenen Wochen Kontakt aufgenommen, und etliche Mitglieder kamen am Sonntag dann auch nach Tuningen. "Für uns ist dies, die Nadel im Heuhaufen zu finden", erklärt Alfred. Aber es gelte, jede Möglichkeit auszuschöpfen.

Pastorin Elisabeth Kodweis und Heike Züfle von der evangelisch-methodistischen Kirche hatten ein großes Helferteam zusammengestellt. Rund 40 freiwillige Helfer waren im Einsatz, um die Aufklärungsgespräche zu führen, Erfassungsbögen auszufüllen, aber auch, um die Gäste im Gemeinderaum zu bewirten.

"Wir sind überwältigt, welch große Resonanz sich aus der Aktion ergibt, sei es mit den vielen, welche sich registrieren ließen, sei es mit den Geldspenden", erklärt Kodweiß.

Da pro Registrierung 35 Euro Kosten verursacht werden, ist man auf entsprechende Geldspenden angewiesen und hier kam bis zum Sonntagabend auch schon etliches zusammen.

Bereits eine Viertelstunde vor dem offiziellen Beginn standen die Gäste Schlange. Bis zum Abend waren mehr als 400 Besucher in der Kirche, um sich registrieren zu lassen.

"Für diese Aktion habe ich gerne die Schirmherrschaft übernommen und ich bin überwältigt, wie viele heute gekommen sind", freute sich Bürgermeister Jürgen Roth mit den Organisatoren. Alle hoffen nun, dass sich unter den Proben der Treffer für die Stammzellentransplantation findet und den Betroffenen endlich entsprechend geholfen werden kann.