Faszinierend: Zwei Piloten des Tuninger Gleitschirmunternehmens U-Turn entschieden den Weltcup in Villeneuve für sich. Foto: U-Turn Foto: Schwarzwälder-Bote

Zwei Piloten des U-Turn-Teams landen auf dem Siegertreppchen beim Weltcup in Villneuve

Tuningen. Doppelerfolg für den Tuninger Gleitschirmhersteller U-Turn an der Sonchaux Acro Show in Villeneuve: Die zwei schweizer U-Turn-Acro-Team-Piloten David Geiser (26) und Jérémy Péclard (28) gewinnen den letzten Weltcup im synchron-Akrobatikflug und erreichen somit den herausragenden zweiten Platz im Gesamtklassement der Weltcup tour 2015.

Nächstes Jahr wollen die zwei ambitionierten Ausnahmepiloten noch eine Stufe höher auf dem Siegertreppchen landen, resümiert Jérémy. Das Event am Genfersee gehört zu den renommiertesten und publikumswirksamsten Veranstaltungen im Bereich des Akrobatik Gleitschirmfliegens. Mehr als 30 000 Zuschauer haben dem Spektakel am Wochenende bei strahlendem Sonnenschein beigewohnt.

Dabei werden von den Profipiloten atemberaubende Flugfiguren in den Himmel gezeichnet – geflogen wird über dem Seebecken und die Landung erfolgt auf einem kleinen Floß unweit der Seepromenade. Bewertet werden der Schwierigkeitsgrad, die Technik und die Ausführung sowie die Landung – erfolgt diese auf dem Floß gibt es Extrapunkte.

Bei den anspruchsvollen Manövern drehen sich die Piloten um alle Achsen wobei extrem hohe Fliehkräfte auf Piloten und Material einwirken.

Synchron-Akrobatik ist die höchste Schwierigkeitsstufe im Bereich Gleitschirmfliegen und erfordert höchste Präzision und Konzentration. Neben den anspruchsvollen Akrobatik-Manövern ist besonders das richtige Timing und die zentimetergenaue Orientierung mit dem Partner entscheidend für ein erfolgreiches Team.

Die U-Turn Team Piloten haben sich gegen die Weltelite durchsetzen können und gewannen in drei Durchläufen das wichtigste Weltcup Event souverän. David und Jérémy vertrauen auf die Flügel von U-Turn und fliegen derzeit mit dem neusten Profi-Modell Blackout.

u Das Unternehmen: U-Turn ist Weltmarktführer bei der Entwicklung von speziellen Kunstflug-tauglichen Gleitschirmen und hat eine zwölfjährige Historie im Bereich Akrobatik Gleitschirmfliegen.

So hat die Innovationsschmiede den weltweit ersten loopingfähigen Gleitschirm G-Force entwickelt, und das bis dato unmögliche Kunstflug-Manöver mit einem Gleitschirm erst fliegbar gemacht. Mit diesem Schirm hat U-Turn das Akrobatik-Fliegen revolutioniert und trägt nach eigenen Angaben bis heute mit zahlreichen Innovationen einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der jungen Disziplin bei.

u Der Wettbewerb: Gestartet wird bei dem Wettbewerg von dem 1400 Meter hohen Startplatz Sonchaux oberhalb von Villeneuve. Nach dem Flug auf Position, stehen den Piloten etwa 700 Höhenmeter Arbeitsraum für den Lauf zur Verfügung. Zwei bis drei Minuten dauert es, bis die Piloten wieder auf dem Floß landen.

u Die Ausrüstung: Die Profi-Piloten fliegen mit Gleitschirmen zwischen 17 bis 18 Meter, abhängig von ihrem Startgewicht. Die Acro-Gleitschirme wiegen zwischen 5,7 bis sechs Kilogramm. Bei den Akrobatik-Manövern wirkt bis zum Siebenfachen seines eigenen Gewichts auf den Piloten ein. Die Leinen halten eine Last bis zu 8,8 Tonnen. Acro-Gleitschirme sind für hohe Dynamik ausgelegt, abhängig von den Thermik-Bedingungen sind damit aber auch mehrstündige Flüge möglich. Die Acro-Gleitschirme unterscheiden sich von den normalen Gleitschirmen durch zusätzliche Verstärkungen, robusteres Spezialmaterial und eine deutlich höhere Dynamik.

u Der Weg zum Sport: In Deutschland gibt es zahlreiche Flugschulen bei denen das Gleitschirmfliegen erlernt werden kann. Die Gleitschirm-Flugausbildung kostet etwa 1500 Euro.