Die Narren warten gespannt, ob der Schultes den Schlüssel rausrückt. Fotos: Bieberstein Foto: Schwarzwälder Bote

Fastnacht: Alles dreht sich um den Tännlegeist / Bürgermeister Jürgen Roth muss den Schlüssel rausrücken

Der Schmotzige Donnerstag ist der Haupttag der Tuninger Fastnacht, alles dreht sich um den Tännlegeist – und dieser hat auch das Zepter in die Hand genommen.

Tuningen. Bereits in den frühen Morgenstunden zogen die Hästräger los, um den Kindern im Kindergarten beim Aufstellen des eigenen Kindernarrenbaums zu helfen. Da hatten die Kinder jedoch kein Problem. Sie legten kräftig Hand an, ruckzuck stand dieser auch und konnte mit einem kräftigen "Tännle – Geist" gefeiert werden.

Bereits vor einigen Tagen waren die Tännlegeister zu Gast, um das Häs und die noch junge Narrentradition vorzustellen. Jetzt wurden die großen Narren von bunt gekleideten kleinen Narren erwartet – zusammen konnte ausgelassen gefeiert werden.

Schüler befreit

Dann hieß es für die Narren, die Schüler vom lästigen Schuldienst zu befreien. Es war schnell klar, dass die Lehrer bei den lustigen Wettkampfspielen keine Chance gegen ihre Schüler hatten und somit auch für die nächsten Tage frei bekommen.

Auch der Nachmittag gehörte den Kindern, in der Festhalle ging das bunte Spektakel weiter. Vor und auf der Bühne wurde kräftig getanzt, DJ Michael Schill heizte hierzu kräftig ein, und die Kinder genossen die Stimmung. Hier konnten die Mädchen und Jungen auch ihre eigene Fastnachtskostümierung ergänzen, zumal bei der Zunft dieses Jahr das Thema Wild-West ansteht, und so viele kleine Indianer ihren Kopfschmuck hatten. Zum Abschluss der Kinderfastnacht marschierten die Kinder zusammen mit den Tännlegeistern zur Bürgermeisterverhaftung und dem großen Narrenbaumstellen.

Bürgermeister Jürgen Roth musste sich beim Schlagabtausch auf dem Balkon des Teinosaales allerhand anhören. Insbesondere Verschwendung der Steuergelder wurden ihm vorgeworfen, so hatte man aus Kostengründen die Renovierung des Roten Gässles mit damals 135 000 Euro verschoben, jetzt soll sie realisiert werden und liegt beim doppelten Betrag. Auch der Kauf des Wohnhauses in der Bachstraße, welches sich als Abbruchhaus entpuppte, kam nochmals auf. Die Narren zeigten sich mit der Schlüsselübergabe des Rathauses jedoch nicht zufrieden, sie wollten gar einen weiteren Schlüssel zur künftigen Nutzung des Probensaales der Burgheuler, welche sich jetzt aufgelöst haben. Roth ließ die Zuschauer entscheiden. Und da war natürlich klar, dass die Narren alles bekamen.

Narrenbaum aufgestellt

Die Besucher und die Narren zogen dann weiter auf den Platz, wo mit vereinten Kräften der Narrenbaum aufgestellt wurde. Dort steht er nun die nächsten fünf Tage, ehe am Dienstagabend das Narrenbaumfällen die Fastnacht wieder beendet.