In Tuningen werden im kommenden Jahr fast alle Wünsche der Gemeinderäte erfüllt. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Haushalt: In Tuningen geht die Debatte bei den Einzelpositionen unter zwei Stunden über die Bühne

Bürgermeister Jürgen Roth stellte vor dem Amtswechsel nach Villingen-Schwenningen seinen letzten Tuninger Haushaltsplan für 2019 den Gemeinderäten vor.

Tuningen. Diese hatten Gelegenheit, die Einzelpositionen zu prüfen und zu diskutieren. Während in vielen Kommunen um jede Ausgabe gefeilscht und letztlich Positionen gekürzt werden, zeigte sich der Rat wohlwollend und legte in der ein oder anderen Position sogar noch eine Schippe drauf.

Bedingt durch die geringeren Umlagen im Finanzausgleich um ein Prozent, reduziert sich die Ausgabenseite um rund 149 000 Euro. Dafür hatte der Kämmerer noch 6000 Euro für Digitalfunkinvestitionen der Feuerwehr, aber auch 10 000 Euro für Schallschutzmaßnahmen im Teinosaal eingearbeitet. Im Personalkostenbereich liegt die Gemeinde im kommenden Jahr bei rund 23,9 Prozent des Gesamtausgabenvolumens. Das sei zwar immens, aber trotzdem ein am unteren Bereich liegender Prozentsatz im Vergleich, so Kämmerer Thomas Berninger.

Hans Münch stellte den Antrag für die Feldwegsanierung einen Betrag von 32 000 Euro wie im Vorjahr anzusetzen, die Verwaltung hatte hier 16 000 Euro angesetzt. Der Vorjahresplan beruhte auf eine damals einmalig beschlossene Verdoppelung. Von den 32 000 Euro seien lediglich 24 000 Euro ausgegeben worden und somit noch 8000 Euro in Reserve. Münch blieb jedoch bei seinem Ansatz, so dass nächstes Jahr unterm Strich 40 000 Euro in die Feldwegsanierung fließen können. Dies sei dringend notwendig, denn etliche Zufahrtswege zu den Höfen befinden sich in einem maroden Zustand. Mit sieben zu fünf Stimmen wurde seinem Antrag stattgegeben.

Emil Maier will noch in den Freizeitsport investieren. Die Jugendlichen sollen eine Betontischtennisplatte erhalten. Auch bei der Weihnachtsbeleuchtung zeigte man sich großzügig.

Weihnachtsbäume erhalten LED-Leuchten

Die Bäume "Auf dem Platz" sind in den vergangenen Jahren gewachsen. Die derzeitige Beleuchtung reicht aber nur noch für drei Bäume im Randbereich. Da will es der Gemeinderat künftig wieder vollbeleuchtet haben und hierbei auf LED-Technik umsteigen. 3500 Euro dürften hier ausreichen, so Fachmann Oliver Boschert. So wanderte auch diese Mehrausgabe in den Plan.

Verschuldungstechnisch habe dann die Gemeinde zum Jahresende 2019 noch 200 000 Euro stehen. Dies jedoch nur, da der Zins niedriger sei als die Verzinsung der Reserven.

Aus heutiger Sicht sei es realistisch, dass Tuningen mindestens bis 2022 ohne neue Kredite auskommen kann. "Wir können mit dem Daumen nach oben ins nächste Jahr gehen", so Berninger.

Aus den Rücklagen im Vermögenshaushalt ist nun eine Entnahme von 920 000 Euro vorgesehen. Im Gegenzug kommt aus dem Verwaltungshaushalt jedoch eine ähnliche Summe aus dem Überschuss zurück.

Der Kämmerer wird nun die geänderten Zahlen bis zur Schlusssitzung nächsten Donnerstag aufbereiten. Dann wird der Haushaltsplan verabschiedet. Waren früher noch zwei Tage lang Klausursitzungen notwendig, so konnte der jetzige Plan im Rekordtempo unter zwei Stunden durchgearbeitet werden. Dies sei das Ergebnis einer guten Planungsgrundlage durch den Kämmerer, so Bürgermeister Jürgen Roth. Hinzu wurden alle Räte gebeten, das Zahlenwerk durchzuarbeiten und Änderungswünsche ans Rathaus weiter zu geben.