Gemeinderat Hans Mauch (Mitte) interessiert sich für zukünftige Herausforderungen der Wehr.  Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Floriansjünger können die gesetzlichen Anforderungen nur unter viel Druck bewältigen

Von Rainer Bombardi

Eine Investition von mehr als drei Millionen Euro hat die Verwaltung für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses vorgesehen, weshalb die Gemeinderäte den Bedarf noch einmal vor Ort inspizierten.

Tuningen. Kommandant Reinhard Link verwies auf die beengten und nicht mehr dem heutigen Ausbaustandard entsprechenden Verhältnisse hin. Im Einsatzfall erfolge von allen Seiten ein Ansturm auf das Haus. Zum Gewusel der Einsatzkräfte komme die Anordnung der Umkleidemöglichkeiten hinzu, die in die Fahrzeughalle integriert seien. Die vorgeschriebene Trennung in einen Bereich mit sauberer und kontaminierter Bekleidung ist unmöglich.

Die Unterbringung eines Einsatzfahrzuges in der Waschhalle und das Parken eines weiteren Einsatzfahrzeuges in zweiter Reihe entspricht in keiner Weise den Vorschriften, die inzwischen für jedes Fahrzeug eine eigene "Garage" fordern. Eine Atemschutzwerkstatt ist vorhanden, jedoch für heutige Verhältnisse viel zu klein ausgelegt. Der ehemals zur Besprechung und Aufenthalt vorgesehene Raum wird als Lager zweckentfremdet.

Hinzu kommt die fehlende Trennung sanitärer Anlagen für weibliche und männliche Einsatzkräfte.

Prekär gestaltet sich die Situation auch für die Jugendfeuerwehr, deren Ausrüstung in der Dusche untergebracht ist.

Bereits beauftragt ist der dringend benötigte Kauf eines Mannschafttransportwagens und eines neuen Rüstfahrzeugs, das seinen aus dem Baujahr 1983 stammenden Vorgänger ersetzt. "Wir haben nicht viel mehr Einsatzkräfte als beim Neubau des heutigen Feuerwehrgerätehauses vor 30 Jahren. Aber die gesetzlichen Anforderungen steigen kontinuierlich. Der Bestand unserer Ausrüstung wächst stetig. Wir haben mehr Einsätze auch aufgrund unseren Aktivitäten bei Unfällen auf der Autobahn. Vor 30 Jahren gab es noch keine Jugendfeuerwehr, eine patientengerechte Rettung war erst in den Anfängen."

Link erinnerte zudem daran, dass das Löschen eines Brandobjektes heute durch einen Löschangriff im Gebäude und zur Verminderung der Wasserschäden unter Verwendung möglichst geringer Wassermengen erfolgt.

"Wir besitzen außerdem kein Fahrzeug, das komplett den Anforderungen für einen Einsatz auf der Autobahn entspricht", ergänzte der Kommandant.