Für die weitere Unterbringung von Flüchtlingen entschied sich der Gemeinderat für Wohncontainer und keine Gebäudeanmietung. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Bei weiteren Flüchtlingswohnungen Diskussion über Container- oder Gebäudelösung

Seit 2013 wurden in Tuningen zahlreiche Flüchtlinge im Rahmen der Anschlussunterbringung zugewiesen. Hierfür hat die Gemeinde Gebäude zur Verfügung gestellt.

Tuningen. Eine geplante Flüchtlingsunterkunft stößt auf großes Interesse bei den Bürgern. Die vorhandenen sind im Gemeindeeigentum stehenden Gebäude. Es wurden aber auch zahlreiche Zukäufe vorgenommen. In einem Haus in der Kirchstraße hat im Untergeschoss der Musikverein sein Vereinsdomizil. Die Obergeschosse sind durch Flüchtlinge bewohnt.

Jüngst hat das DRK ihre größeren Übungsräume gegen eine kleinere Einheit getauscht. Dies erforderte jedoch die Renovierung der entsprechenden Räume. Hier kann nun eine Familie, die derzeit im Schulpavillon untergebracht ist, einziehen. Ein weiterer Ausbau scheitert jedoch an den hohen Kosten, insbesondere bezüglich der dann notwendigen zusätzlichen Wasser- und Abwasserleitungen.

In der Sunthauser Straße wurde ein Wohnhaus gekauft und ist belegt, der Ausbau des Obergeschosses scheitert jedoch ebenfalls an den unverhältnismäßig hohen Kosten.

Beim Kauf eines älteren Gebäudes in der Bachstraße zeigte sich bei der Planung zum Ausbau ein erheblicher Schimmelbefall und das Haus wurde abgerissen. "Aktuell sind wir in der Situation dass wir 44 Personen untergebracht haben, müssen jedoch zum Jahresende weitere drei Personen unterbringen und außerdem einen Platz vorweisen für Obdachlose im Ort", so Jürgen Roth.

2015 hatte der Gemeinderat mögliche Standorte für Gebäude oder Containerlösungen für Flüchtlinge ermittelt und diese in eine Agenda gesetzt.

Die Hausmeisterwohnung ist nun belegt und der Pavillon ebenfalls. So steht als nächste Option ein Gebäude oder Container im Winkel auf der Liste.

Die weiteren Standorte Hasenloch und Hinter der Burg scheitern ohnehin an fehlenden Wasser- und Abwasserleitungen. Auch eine Hochwasserproblematik in diesem Gebiet ist vorhanden. Im Winkel wurde der Gemeinde zusätzlich ein kleines, leer stehendes Wohnhaus zum Kauf angeboten. Eine Anmietung des Gebäudes wäre noch eine Option. Allerdings seien hier noch keine definitiven Gespräche mit dem Eigentümer geführt worden. Die Räte indessen waren sich letztlich einig, nicht noch weitere Gebäude zu übernehmen, sondern nun mit dem Kauf und der Aufstellung von zwei Wohncontainern einen Punkt zu setzen. Rund 12 000 Euro pro Container fallen hier an und die Räte stimmten einstimmig für diese Lösung. Hier habe man dann auch Platz für eventuellen Bedarf zur Unterbringung von Obdachlosen.

Die von der Verwaltung vorgeschlagene Lösung in Form der Anmietung des Gebäudes und lediglich einen Container zu stellen wurde mehrheitlich abgelehnt.

Die Anwohner rund um diesen Standort appellierten bereits 2015, andere Standorte zu prüfen da das Gelände aus ihrer Sicht zu klein und nicht für diese Lösung geeignet sei. Gespannt verfolgten sie auf den Besucherplätzen die Sitzung. Das Ergebnis ist jedoch offensichtlich anders ausgefallen als sie sich dies gewünscht haben.