Die evangelisch-methodistische Kirche ist am bei den Veranstltungen des deutsch-brasilianische Verein educare e.V. voll besetzt.Foto: Kirche Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Infoabend des deutsch-brasilianischen Verein educare e.V. in evangelisch-methodistischer Kirche

Tuningen. Die evangelisch-methodistischen Kirche und der deutsch-brasilianische Verein educare e.V. hatte zu einem bestens besuchten Infoabend mit den Leitern des in São Paulo ansässigen Sozialprojekts eingeladen. Susanne und Martinho Borges, berichteten mithilfe vieler Bilder von ihrer Arbeit in der Millionenstadt.

 

Seit 2018 leben der gebürtige Brasilianer und seine deutsche Frau mit ihren vier Kindern, nach einer dreijährigen Pause, wieder in São Paulo. Ihr Herz schlägt für die Kinder und Jugendlichen des "Cracklands", einem von Drogen, Kriminalität und Armut geprägten Viertel im Zentrum São Paulos. Ergreifend schildern sie, wie die Kinder und Jugendlichen in diesem Umfeld aufwachsen müssen. Die Lebensbedingungen sind extrem schwierig und es fehlt an allem, vor allem aber an Sicherheit, Fürsorge, Hygiene und der Chance, aus diesem Elend aus eigenen Kräften heraus zu kommen. Das sei allen Zuhörern an diesem Abend klar und die Geschichten über die Kinder berührten nicht wenige, so die Veranstalter. "Alle Kinder, ohne Ausnahme, bringen ihre eigene extreme Geschichte mit. Da geht es um Gewalt, Missbrauch, um Vernachlässigung und Kriminalität." berichtet Susanne Borges.

Die Arbeit von educare bedient auf der einen Seite die Grundbedürfnisse der Kinder und versorgt sie mit Essen und wenn es fehlt auch an Kleidung und Schulmaterial. Das eigentliche Ziel des Vereins ist jedoch, den Kindern Würde und Perspektive weiterzugeben. Ihnen zu vermitteln, dass sie wertvoll und stark sind und ihre Zukunft in ihren Händen liegt.

Drei Querstraßen vom "Crackland" entfernt, befindet sich das Domizil von educare und ist somit ein idealer Anlaufpunkt. Vorgestellt wurden die neuen Räumlichkeiten, in denen es nun möglich ist, ein vielfältiges Programm anzubieten. Von Nachhilfe, Gitarren- oder Ballettunterricht bis hin zu einem Chor oder Kochkurs gibt es zahlreiche Möglichkeiten für die Kinder Talente zu entdecken und Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Und die Arbeit bei educare trage Früchte. So gibt es mittlerweile einen harten Kern von circa zwölf Jugendlichen, die schon seit klein auf bei educare sind. Sie kommen täglich, übernehmen mittlerweile selbst Verantwortung und planen eigenständig Projekte mit den kleineren Kindern.

Viele Zuhörer an diesem Abend seien bereits treue Unterstützer des Patenprogramms des Vereins, was eine wichtige Säule darstelle. Zwischendurch gab es ein Interview mit Jan Kotweiß, der kürzlich für sechs Monate die Arbeit vor Ort unterstützte und von seinen Erfahrungen berichtete. Elisabeth Kotweiß, die Pastorin der Gemeinde, dankte am Schluss Susanne und Martinho für ihre eindrücklichen Schilderungen und für ihre wertvolle Arbeit. Mehr Informationen unter www.educareev.de