Mit Musik und Tänzen geben Inder einen Einblick in ihre Kultur und berichten von der Liebe Gottes in ihren Einrichtungen. Foto: Kirche Foto: Schwarzwälder Bote

Hilfe: Indische Kultur zieht ins evangelische Gemeindehaus in Tuningen am 28. Juni ein

"Namaste", so lautet der Titel des Buches, welches der bekannte Journalist, Moderator und Texter Christoph Zehendner im Jahr 2017 über die unglaubliche Geschichte der Entstehung der indischen Nethanja-Kirche und über ihre vielfältigen christlich-sozialen Einrichtungen herausgab.

Tuningen. Alle zwei Jahre kommt eine kleine Gruppe von Mitarbeitern aus diesen Einrichtungen zu einer Tour durch Deutschland. Sie besuchen Gemeinden und Großveranstaltungen, zeigen mit indischer Musik und indischen Tänzen ihre Kultur und sie berichten von der Liebe Gottes in ihren Einrichtungen. "Namaste" ist ein farbenfrohes Fest. Die Tour gehtdurch Deutschland unter der Leitung von Bischof Singh. Am Freitag, 28. Juni, treten die Inder um 19.30 Uhr im neu gestalteten evangelischen Gemeindehaus in Tuningen auf. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Mutmachgeschichten aus Indien

Abenteuer-, Mutmach- und Hoffnungsgeschichten aus dem Land mit 1,3 Milliarden Menschen und der größten Demokratie der Welt, in dem die Bevölkerung immer noch in sehr unterschiedlichen sozialen Verhältnissen und in Gruppen mit unterschiedlicher Geltung lebt. Besonders Frauen und Mädchen werden immer noch als Menschen zweiter Klasse betrachtet.

"Namaste", der indische Gruß in der Amtssprache Hindi heißt: Du bist gesehen, du bist beachtet, du bist wertvoll, wörtlich: ich verneige mich vor dir. "Namaste" ist nicht ein nichtssagender Gruß, so wie das Hallo in Deutschland, auch nicht bloß der Titel eines Buches, das in hervorragender Weise die Entstehung und die Arbeit der Nethanja-Kirche in Indien beschreibt. "Namaste" ist auch das christlich-soziale Programm dieser Kirche. Es begann 1963 in Deutschland, als ein indischer Student die Weihnachtsfeier des CVJM Sindelfingen besuchte und dort Freunde fand.

Sie erfuhren von der Not der indischen Kinder und unterstützten ein Projekt, das der Vater ihres indischen Freundes mit der Hilfe aus Deutschland begann. Er nahm fünf bitterarme Buben von der Straße auf. Sie hatten keine Angehörigen, keine Eltern, keine Verwandten.

Unterstützerkreis aus Deutschland

Der Unterstützerkreis in Deutschland vergrößerte sich und aus dem kleinen indischen Kinderheim mit fünf Buben wurden neun Heime mit insgesamt 700 Kindern. Es wurden Schulen gegründet, mehreren Tagesschulen im Dschungelgebiet, eine Krankenschwesternschule, eine Bibelschule, drei High-Schools mit 1200 Schülern, verschiedene Ausbildungsstätten in unterschiedlichen Fachrichtungen, Nähkurse, auch für Erwachsene, ein Krankenhaus, Fachkliniken, ein Blindenwohnheim, Beratungs- und Therapiezentren, zum Beispiel für HIV-Patienten und andere soziale Eirichtungen. Es entstand die wachsende evangelische "Nethanja-Kirche" mit etwa 1500 Gemeinden und 120 000 sonntäglichen Gottesdienstbesu- chern.

Die evangelische Kirchengemeinde Tuningen freut sich auf diesen interessanten Abend und rechnet mit einem vollen Haus.