Das unter Denkmalschutz stehende Rathaus wird derzeit saniert. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Sanierungsarbeiten am denkmalgeschützten Rathaus / Finanzprüfung: Alle Missstände behoben

Die Sanierungsmaßnahmen am Tuninger Rathaus laufen auf Hochtouren. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist derzeit komplett eingerüstet und erhält teilweise eine neue Dacheindeckung.

Tuningen. Es waren zahlreiche Ziegel marode und hatten sich im vergangenen Jahr gelöst. "Wir hatten dringend Handlungsbedarf, insbesondere auch auf Grund der drohenden Unfallgefahr wegen herunterfallender Ziegel", erklärte Bürgermeister Jürgen Roth im Gemeinderat. In diesem Zusammenhang wird das Dach isoliert, und auch die komplette Fassade muss überarbeitet werden. Hier bildeten sich insbesondere durch die Efeuverwachsung überall Risse, das Wurzelwerk hatte sich teils in den Putz hineingefressen.

Der neue Eingangsbereich ist zwischenzeitlich weitgehend fertiggestellt, anstatt der dunklen Holztür lädt nun eine helle Rundbogen-Glastür ins Rathaus ein. Das aktuell sehr gute Wetter spielt den Handwerksfirmen voll in die Karten, so dass bis zum Spätherbst die Arbeiten möglichst abgeschlossen werden können.

Unzufrieden zeigte sich das Gremium mit der Tatsache, dass das vor einigen Wochen fertiggestellte Rote Gässle schon wieder aufgerissen werden musste. Bei einem Anwohner fiel der Telefonanschluss aus. Die Telekom musste ein zusätzliches Kabel einziehen. "Das ist ärgerlich. Wir haben in der Bauphase die Telekom mehrfach gebeten, das Netz zu prüfen und neue Leitungen zu verlegen", so die Verwaltung. Durch das Aufgraben verliere man nun in diesem Bereich die Gewährleistungsansprüche gegen die ausführende Baufirma.

In der Sunthauser Straße nutzt die Gemeinde ein Gebäude zur Flüchtlingsunterbringung. Der ursprünglich geplante Ausbau eines zweiten Geschosses wurde aus Kostengründen abgeblasen. Jetzt zeigen sich Probleme mit der Elektroheizung. Es wurde angeregt, eine neue Gasheizung einzubauen – zumal die Haushaltsmittel für den Umbau auch hierfür genutzt werden können. Oliver Boschert meinte jedoch, dass die Elektroheizung mit einem geringen Aufwand wieder auf Vordermann gebracht werden könne. Da die Familie ohnehin sehr energiebewusst sei und zusätzlich ein Holzofen vorhanden sei, entschloss man sich, den Heizungstausch zu verschieben.

Der Prüfungsbericht zur überörtlichen Prüfung der Gemeinde für die Jahre 2011 bis 2015 liegt nun vor. Dieser hat diverse Missstände aufgezeigt, welche aus Sicht der Gemeindeverwaltung auf die schwierige Personalsituation zurückzuführen waren. Auch mussten zuerst alte Rückstände aufgearbeitet werden. Die Sachlage habe sich aber deutlich verbessert. In der Gesamtbeurteilung wurde eine umsichtige, sparsame und wirtschaftliche Haushaltsführung bestätigt. Die Rücklagen standen stets ein Mehrfaches über dem vorgeschriebenen Mindestbetrags. Mit den zwischenzeitlich vorliegenden Stellungnahmen der Verwaltung sind alle Beanstandungen behoben, was letztlich zu einer uneingeschränkten Abschlussbestätigung führte.