Die Kinder der Kinderkirche streuen Blumen von der Kirche zum neuen Gemeindehaus. Fotos: Bieberstein Foto: Schwarzwälder Bote

Meilenstein: Zweijährige Sanierungszeit wird mit einem großen Einweihungsfest gekrönt

Nach knapp zweijähriger Sanierungszeit wurde das Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde in Tuningen am Sonntag festlich eingeweiht.

Tuningen. In den 70-erJahren wurde der evangelische Kindergarten errichtet, im Obergeschoss entstand damals das Gemeindehaus für die Kirche. Doch nach fast 50 Jahren waren die Voraussetzungen für ein funktionelles Gemeindehaus nicht mehr gegeben und man sanierte und modernisierte das Gebäude grundlegend. Neben energetischen Maßnahmen und auch Fluchtwege in einem Brandfall war es der Kirche wichtig, dass nun auch ein barrierefreier Zugang gewährleistet wird.

Rund 400 000 Euro werden investiert

"Das alles in einem akzeptablen Finanzpaket umzusetzen war äußerst schwierig", so Pfarrer Helmut Pipiorke. Doch nach intensiven Gesprächen mit den Fachplanern wie auch mit den Verantwortlichen des Kirchenbezirks konnte man Taten sprechen lassen. Rund 400 000 Euro wurden in das Projekt investiert und nun konnte der Abschluss groß gefeiert werden.

Zwischen der Kirche und dem Gemeindehaus wurde das komplette Gelände neu modelliert, aufgeschüttet und jetzt können auch Rollstuhlfahrer problemlos ins Gemeindehaus kommen. Es ist gelungen, altes wie beispielsweise die Klinkerwände, mit Modernem zusammenzufügen. "Helle, aber insbesondere funktionale Räume stehen uns heute zur Verfügung", freute sich ein strahlender Pfarrer. Im Festgottesdienst, welcher musikalisch von den Musikanten der Bezirkskantorei gestaltet wurde, standen der Raum der Begegnung und die kirchliche Gemeinschaft im Mittelpunkt.

Bürgermeister Ralf Pahlow gratulierte der Kirchengemeinde zum gelungenen Neubau: "Sie können stolz sein, was Sie geschaffen haben, und ich wünsche Ihnen, dass das Haus mit Leben gefüllt wird." Die persönlichen Begegnungen von Mensch zu Mensch seien eintscheidend, und das Gemeindehaus soll ein Zentrum der Begegnung sein.

Seitens des Dekanats gratulierte man der Kirchengemeinde von Herzen. Heinz Elsässer von der Bezirkssynode berichtete von schwierigen Gesprächen, welche mit etlichen Kompromissen zu einem positiven Ergebnis geführt haben. "Wir mussten Vorgaben des Bezirks umsetzen, doch Dank eines guten Planungsteams, aber auch unserer Kompromissbereitschaft konnte man alles zu einem positiven Abschluss führen", fasste Helmut Pipiorke die Gespräche zusammen.

Seitens der weiteren Tuninger Kirchen gratulierte Isolde Bieberstein von der katholischen Kirche. Tuningen hat eine sehr gute Ökumene und dies zeigte sich auch über die Bauzeit, in der die weiteren Kirchen ihre Räumlichkeiten für die Jugend- und Seniorenarbeit zur Verfügung gestellt haben. Das Planungsbüro Bühler gratulierte der Kirche zum nun gelungenen Abschluss. Die neue Tuninger Gemeinderätin Sabine Zappe hatte letztlich den Planungsauftrag und sah diesen auch als ihr "Tuninger Projekt".

Nachdem es fast noch am Kostenrahmen gescheitert wäre, habe man nochmals alle Hebel in Bewegung gesetzt, die Kirche hat die 30 000 Euro teure Küche in Eigenregie finanziert, und hierfür hat das Planungsbüro auch auf’s Honorar verzichtet. Dann hatte man schließlich den finalen Punkt getroffen, um alle Entscheider zu überzeugen.

Das Pfarrerehepaar Pipiorke ist seit zehn Jahren in Tuningen tätig und über all die Jahre habe man sich um den dringend notwendigen Umbau eingesetzt. Man habe mit dem Kirchengemeinderat, den Planern aber auch auf Bezirksebene nach einer für alle tragbaren Lösung gesucht und sie nun auch gefunden.

"Es ist ein Ort der Begegnung."

"Es ist ein Ort der Begegnung, und wir werden das auch in den nächsten Jahren wieder umsetzen können", so Pfarrer Pipiorke.

Sein Dank galt insbesondere auch Karin Boschert, der Vorsitzenden des Kirchengemeinderates. Sie habe geduldig alle Wünsche aufgenommen, kritische Gespräche geführt und letztlich auch vieles dem Pfarrer abgenommen. Hierfür dankte er ihr mit einem bunten Blumenstrauß. Die Kinder des evangelischen Kindergartens gratulierten mit ihren Liedern ebenso wie die Jugendlichen des Kinderkirchenteams, welche die Gäste zu einem gemeinsamen Lied einluden. Nach dem Gottesdienst und dem Festakt waren dann sämtliche Räume für die Besichtigung geöffnet, und bei strahlendem Sommerwetter konnte man auch im neuen Außenbereich auf den Sanierungsabschluss anstoßen.