Das Marielehaus kann jetzt einem Ärztehaus weichen. Die Gemeinde darf sich dem Denkmalamt widersetzen. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Neubebauung des Geländes des Marielehaus ist jetzt möglich / Land gibt grünes Licht

Der Abbruch des Marielehaus in Tuningen steht kurz vor der Umsetzung.

Tuningen. Was lange währt wird endlich gut. Bürgermeister Jürgen Roth vermeldete gute Nachrichten bezüglich des langersehnten Abrisses des Marielehauses. Die Gemeinde erhielt ein Schreiben von Johannes Dreier, Leiter des Referats Raumordnung beim Land Baden Württemberg, wonach der Abriss und die Neubebauung mit dem Ärztehaus eine Ermessensentscheidung der Gemeinde sei. Diese kann sich gegen die Einsprüche der Denkmalbehörden stellen.

Bereits 2014 gab es erste Planungen und Entwürfe zu dem Vorhaben, die Denkmalschutzbehörden und der Naturschutz verhinderten bislang die Umsetzung.

Zahlreiche Gutachten waren erforderlich und verschlangen etliche Summen. Die Wirtschaftlichkeit einer Sanierung stand in keiner Relation und auch die Brutstätte für Fledermäuse konnten nicht endgültig nachgewiesen werden.

Für letztere wird man jedoch im Zuge einer Neubebauung entsprechende Behausungen aufbauen. Dem Einspruch der Gemeinde wurde auch 2017 nicht stattgegeben und so ging man den Schritt des Dissenzverfahrens.

Mit Schreiben vom 13. April kam nun endlich die gute Nachricht, wonach man jetzt gegen die Einsprüche der Denkmalbehörde gute Karten in der Hand hat.

"Wir haben bereits den Abriss ausgeschrieben und mit 21 000 Euro bislang einen günstigen Unternehmer gefunden", erklärt Bürgermeister Roth. Sobald grünes Licht von den restlichen Behörden vorliegt, werden die Bagger anrollen. Man wolle den Abriss so schnell wie möglich hinter sich bringen.

"Ich bin froh, dass diese unendliche Geschichte zu Ende geht", erklärte Gemeinderat Hans Münch. Er will nun von der Verwaltung wissen, welche zusätzlichen Verfahrenskosten sich in diesen acht Jahren summiert haben.

Gespräche mit dem Investor, der den Bau realisieren möchte, wurden aktuell geführt. Die Verschiebung führt aus heutiger Sicht zu Preiserhöhungen von rund 38 Prozent. Die Boulegruppe ist bereits aus der Scheune ausgezogen. Die Utensilien des Obst- und Gartenbauvereins werden kurzfristig ausgeräumt