Bürgermeister Jürgen Roth (linkes Bild, in Sträflingskleidung) erhält einen Sträflingskuchen mit Feile für gelegentliche Freigänge im Großgefängnis. Dem Motto der Veranstaltung entsprechend, finden sich manche Paradiesvögel (rechts) ein. Fotos: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Gefängnisentwicklung humorvoll aufs Korn genommen / Dschungelnacht der Tännlegeister / 20-jähriges Bestehen gefeiert

Von Erich Bieberstein

 

Tuningen. Hochstimmung herrschte bei den Tännlegeistern anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens. Volles Haus, beste Unterhaltung und eine tolle Partystimmung waren bei der Geisternacht angesagt. Das Jubiläum des Narrenvereins hätte nicht schöner ausfallen können, so der neue Zunftmeister Karl Reich, denn die 15 Gastzünfte hatten nicht nur viele Hästräger dabei, sondern auch viele Vorführungen auf der Stimmungsbühne. Die Tännlegeister hatten zur Dschungelnacht eingeladen. Entsprechend war die Halle dekoriert, und auch die Gäste erschienen als bunte Dschungelpapageien, Tiger, Löwen und sonstige Urwaldfiguren.

Beim Zunftmeisterempfang nahm die Trossinger Narrenzunft die Tuninger Gefängnisentwicklung humorvoll aufs Korn. "Wenn das so weitergeht, no sitzed ihr bald in Tuningens höchst moderner g’Fängnisanstalt." Zuvor hatten sie Bürgermeister Jürgen Roth ins Sträflingshäs gesteckt. Aber für den Ausbruch – zumindest für die närrische Zeit – überreichten sie einen Sträflingskuchen mit einer großen Feile, somit können die Trossinger zumindest streckenweise für einen Freigang helfen.

Die Tuninger Burgheuler sorgten ebenso für die Stimmung wie das Männerballett der Narrenzunft aus Weigheim oder auch der Guggenmusik aus Sunthausen. In der Halle wie auch im angrenzenden Partyzelt war die Stimmung von Anfang an auf dem Höhepunkt und blieb konstant bis zum Ende unverändert.

Ab heute laufen die Vorbereitungen für das Jahr 2016, dann nämlich feiert die Narrenzunft das 22-jährige närrische Jubiläum. "Wir Narren feiern nicht die geraden sondern eher die Schnapszahlen", so der Zunftmeister Karl Reich. Wenn es nach ihm geht, wird es dann den ersten Tuninger Fasnetsumzug geben – doch bis dahin sind noch etliche Hürden zu meistern. Für ihn zählte indessen erst einmal die erste Fasnetsaison unter seiner Regie – und diese hatte für die Tännlegeister mit vielen Auswärtsbesuchen, dem Narrenbaumstellen mit der Besenwirtschaft aber auch der Geisternacht als Höhepunkt schon einiges zu bieten.

Gestern Abend fand die Fasnet in Tuningen ihr Ende. Bürgermeister Jürgen Roth und Zunftmeister Karl Reich fällten den Narrenbaum fachmännisch mit der Handsäge, und der Bürgermeister bekam seinen Schlüssel wieder zurück.