Inmitten des Müllbergs loderten die Flammen. Ein Radlader konnte von den Löschkräften gerettet werden. Foto: Hornfix

Autofahrer meldet Rauchsäule bei Talheim. Eine Halle auf der Mülldeponie stand in Flammen.

Tuningen/Talheim - Eine Halle auf der Mülldeponie in Tuningen stand am Dienstagabend in Flammen. Feuerwehren aus Tuningen, Talheim, Trossingen, Durchhausen und Villingen sowie Polizei, Deutsches Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk waren bis nach Mitternacht im Einsatz.

Gegen 20.50 Uhr hatte ein Autofahrer der Polizei in Rottweil gemeldet, dass über der Tuninger Deponie eine Rauchsäule aufsteige. In der Halle, in der laut Polizei vermutlich Hausmüll gelagert wurde, war ein Feuer ausgebrochen.

Da sich die Halle auf der Gemarkungsgrenze befindet und zunächst nicht klar war, auf welcher Seite der Brand entstanden war, wurden sowohl die Feuerwehr aus Tuningen als auch die Löschkräfte aus Talheim alarmiert. Zur Verstärkung wurden die Wehren aus Trossingen, Durchhausen und nach 22 Uhr zusätzliche Kräfte aus Villingen angefordert. Da sich die Löscharbeiten bis nach Mitternacht hinzogen, wurde die schnelle Einsatzgruppe des Deutschen Roten Kreuzes aus Tuttlingen alarmiert, um die Rettungskräfte am Einsatzort zu versorgen.

Von allen Seiten verschaffte sich die Feuerwehr Zugang zu der Halle. Unter Atemschutz näherten sich Löschkräfte über den hinteren Eingang des Gebäudes dem Müllberg, in dem das Feuer loderte. Funken sprühten aus dem Dach und den Fenstern. Ein Fahrzeug fiel den Flammen zum Opfer. Ein zweites, ein Radlader, konnten die Löschkräfte noch aus der Halle retten, indem sie das Feuer abriegelten und das Fahrzeug aus der Halle fuhren.

Während Atemschutzträger das Feuer von allen Seiten einkreisten, sicherten ihre Kameraden die Nebengebäude. Gegen 22 Uhr war der Brand unter Kontrolle, wie Ralf Sorg, Pressesprecher der Trossinger Feuerwehr berichtete, die Löscharbeiten würden sich aber noch über mehrere Stunden hinziehen. "Die Problematik liegt darin, dass sich das Feuer in den Müllberg hineinfrisst", erläuterte Sorg. Daher sei das Technische Hilfswerk angefordert worden. Mit Bergeräumgerät könne der Müll auseinandergezogen werden, um das Feuer endgültig zu löschen.

Ursache noch unbekannt

Ob bei dem Brand besondere giftige Gase aus dem Müll frei gesetzt wurden, war unklar. "Rauch entsteht bei jedem Brand", erläuterte Sorg. Bei dem Feuer gestern Abend in so großen Ausmaßen, dass die Rauchsäule weithin zu sehen war. Mehr als 80 Rettungshelfer der Feuerwehren aus dem Umkreis arbeiteten zusammen. Dank der Einsatzpläne für die Mülldeponie, in denen unter anderem die Wasserversorgung und Zugänge verzeichnet sind, konnte schnell eine umfassende Brandbekämpfung aufgebaut werden.

Die Brandursache war am Abend noch nicht klar. Möglicherweise hätten sich Gase im Müll selbst entzündet, erklärte ein Rettungshelfer. Genaueres werden die polizeilichen Ermittlungen ergeben.

Zur Höhe des Schadens konnte die Polizei gestern noch keine Angaben machen. Die Halle wurde deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Offensichtlich war der Totalschaden an einem Fahrzeug, von dem am Ende nur ein Skelett übrig blieb.