Steffen Halder präsentiert seinen Entwurf für die neue Kinderkrippe.Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Neue Kinderkrippe / Bis zur Auftragsvergabe sind noch etliche Gespräche erforderlich

Nach dem Schimmelbefall bedingt durch Baumängel in der Tuninger Kinderkrippe steht das Gebäude vor dem Abbruch. Die Verwaltung hat mit verschiedenen regionalen Architekturbüros Kontakt aufgenommen. Vier Planungsideen wurden im Gemeinderat vorgestellt.

Tuningen. Jedes der Büros verfügt bereits über entsprechende Referenzen im Bereich der Kinderkrippenplanung, und so hatten alle die Möglichkeiten ihre Ideen zu präsentieren und zu erläutern.

Dieter Merz aus Bad Dürrheim würde das Krippengebäude im Stile eines "Baaremer Landhauses" erstellen. Hier würde das Gebäude weiter an die nördliche Grenze rücken, um einen deutlich größeren Innenhof zu schaffen. Mit einem Satteldach versehen, passt sich dieses in das Bild der umliegenden Gebäude ein und bietet auf zwei Ebenen Platz für vier Betreuungsgruppen. Dieses Langhaus mit 29 Metern Länge verfügt über eine Grundfläche von 330 Quadratmetern und kommt in massiver Bauweise auf Kosten von rund 1,8 Millionen Euro.

Das Schwenninger Architekturbüro Halder ist in Tuningen insbesondere über die Umbaumaßnahmen der katholischen und evangelisch-methodistischen Kirche bekannt. Bei ihm gilt die Devise, ein funktionales und trotzdem kostengünstiges Gebäude mit Flachdach zu schaffen. Er würde die Bodenplatte belassen. In seinem Entwurf sind alle vier möglichen Betreuungsgruppen im Erdgeschoss untergebracht, während im Obergeschoss neben einigen Funktionsräumen ein großer Bewegungsraum heraussticht. Solche Flächen sind auch aus Sicht der Betreuerinnen notwendig. Seine Planung sieht Kosten von knapp 1,2 Millionen Euro vor. Es besteht die Möglichkeit, über ein KFW-Darlehensprogramm eventuell einen Teilschulderlass von bis zu 27,5 Prozent zu erreichen.

Die dritte Variante kam vom Büro Möst.Niess aus Spaichingen. Die beiden Architektinnen übernehmen die derzeitigen Außenmaße des Gebäudes mit je zwei Gruppen im Erd- und im Obergeschoss, wobei dazwischen im nördlichen Bereich ein Halbgeschoss für die Funktionsräume die Raumstruktur auflockert. Hier sticht die Überbauung des Obergeschosses Richtung Kindergarten hervor, darunter können die Kinder jederzeit auch überdacht im Außengelände spielen. Ihre Variante liegt bei rund 1,9 Millionen Euro.

Mit dem Gosheimer Büro Weber ist ein aktuell gut bekanntes Architekturbüro im Rennen, denn mit diesem Büro wird aktuell der Anbau an das Feuerwehrgerätehaus realisiert.

Eine Kinderkrippe ist kein Kindergarten stellten die Architekten Vogt und Weisser klar, denn hier gilt es einfache und für die Kleinkinder verständliche Strukturen umzusetzen. "Die Kinder sollen sich einfach zurechtfinden und brauchen kein Gebäude mit extrem vielen Verwinkelungen." Auch hier sollen je zwei Gruppen im Unter- und im Obergeschoss Platz finden, als Ausgleich für den "räumlichen Nachteil" oben erhalten die Kinder dafür eine Rutsche in den Garten. In Massivbauweise und mit einem Satteldach versehen sieht das Büro ebenfalls eine Summe von knapp 1,9 Millionen Euro auf die Gemeinde zukommen. Auf die Frage der Bauzeit stellte Alexander Weisser klar, dass ein Fertigstellungstermin frühestens im Frühjahr 2022 möglich ist.

Jetzt haben die Gemeinderäte die Entscheidungshoheit. Das Thema wurde erst einmal in die anschließende nicht-öffentliche Sitzung gelegt. Allerdings, so Bürgermeister Ralf Pahlow, werden zur tatsächlichen Auftragsvergabe an ein Architekturbüro noch etliche Gespräche erforderlich sein. Dazu will man auch die Mitarbeiterinnen der Krippe mit einbinden.