Torhüter Yasar Köymen ist mit seiner Erfahrung aus der Landesliga ein sicherer Rückhalt. Foto: Kraushaar

Wenn sich drei oder gar vier Mannschaften um die Meisterschaft streiten, dann fallen die letzten Entscheidungen nicht selten am letzten Spieltag – so geschehen in der Kreisliga B, Staffel 2, in der sich die Fußballer des Türkischen SV Calw am Ende den Titel geholt haben.

Den Kampf um die Meisterschaft und den direkten Aufstieg in die Kreisliga B, Staffel  2, hatte sich der Türkische SV Calw schon zwei Wochen vor dem Saisonfinale gesichert. Den Kampf um Platz zwei hatte sich der SV Sulz am Eck erst in den letzten 90 Minuten erkämpft.

Immer wieder war der Meister der Konkurrenz am Ende ein gutes Stück voraus, doch in der Spielzeit 2021/ 2022 war dies ganz anders. Bis kurz vor Saisonende durften sich neben dem Türkischen SV Calw auch der TSV Neuhengstett und der SV Sulz am Eck berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen. Auch die Spvgg Bad Teinach/Zavelstein mischte als Viertplatzierter lange mit und gewann 16 ihrer 22 Saisonspiele.

Sechs Punkte Vorsprung hatten die Türken aus Calw am Ende auf die Konkurrenten aus Neuhengstett und Sulz, weitere fünf Zähler dahinter kamen die Teinacher über die Ziellinie.

Hohes Niveau

"Das Niveau dieser vier Teams war für eine B-Liga sehr hoch. Alle hätten meiner Meinung das Potenzial, auch in der A-Liga zu bestehen. Die dahinter platzierten Mannschaften waren sehr viel schwächer", analysiert Birol Calayir, Pressesprecher des Türkischen SV, die zurückliegende Saison. "In diesen Duellen untereinander hat jeweils die Tagesform den Ausschlag gegeben. Glücklicherweise ist es uns gelungen, gerade in diesen Top-Spielen zu überzeugen", meint Calayir, dessen Team nur beim 0:4 beim Rückrundenauftakt in Zavelstein und dem 3:3 am achten Spieltag gegen den FC Alzenberg/Wimberg Punkte liegen ließ.

Wenn es darum ging, gegen die hinten in der Tabelle stehenden Mannschaft so richtig loszuballern, hielten sich die Türken eher zurück, was die Torbilanz von 65:17 zeigt. Der SV Sulz am Eck erzielte 76 Treffer, die Teinacher 79. Der TSV Neuhengstett schloss die Runde gar mit 112 Treffern ab. Meisterlich waren die nur 17 Gegentore – die wurden nur vom SV Sulz am Eck mit 16 Gegentreffern unterboten.

"Als einen der Hauptgründe für unseren Titelgewinn sehe ich unsere Defensivstärke an. Vorne sind wir sowieso immer für ein Tor gut. Ausschlaggebend für unseren Erfolg waren die vielen Rückholaktionen von Ehemaligen, die über ein großes fußballerisches Potenzial verfügen. Dem Trainerteam um Gökhan Yilmaz und Fetullah Eroglu ist es gelungen, aus diesen vielen guten Individualisten ein Team mit einem großen Zusammenhalt zu formen", geht Birol Calayir auf die Erfolgsfaktoren ein.

Dennoch stellt sich die Frage, ob die Mannschaft im Hinblick auf die Aufgaben in der Kreisliga A nicht verstärkt werden sollte. "Aktuell haben wir keine Abgänge zu verzeichnen. Bezüglich neuen Spielern befinden wir uns in Gesprächen, aber noch ist nichts spruchreif", gibt Birol Calayir Einblick in die Personalplanungen.

Freude aufs Derby

"Wir brauchen definitiv Neuzugänge, um uns auch in der Breite zu verstärken. Wir wollen weiterhin eine schlagkräftige Truppe stellen und müssen den Druck auf jeden einzelnen erhöhen, denn unser Stammkader hat nur 15 Mann. Diese Anzahl sollte erhöht werden, und Konkurrenz belebt bekanntlich ohnehin das Geschäft", sagt Birol Calayir und fügt an: "Die hoffentlich sehr gut besuchten Derbys gegen den FV Calw werden die Highlights werden, aber wir freuen uns generell auf alle Spiele."

Ein absoluter Novize in der A-Liga sind die Calwer nicht, denn unter anderem in den Spielzeiten 2007/08 bis 2013/14 war der Türkische SV dort vertreten. Die beste Platzierung waren dritte Plätze in den Spielrunden 2007/08 und 2009/10.

"Ich bin positiv gestimmt, dass wir unser Ziel Klassenerhalt erreichen werden. Hierfür muss es uns gelingen, gut aus der Urlaubszeit zu kommen, einen guten Start hinzulegen und uns schnellstens an das höhere Niveau zu gewöhnen", ist Birol Calayir frohen Mutes.